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Liebeserklärung für die Stadt Jena – dieses Mal „für die Ewigkeit“

Liebeserklärung für die Stadt Jena – dieses Mal „für die Ewigkeit“

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"Du bist einfach paradiesisch" - Der Schriftzug ist ans Hohe Trottoir in Jena zurückgekehrt. Foto: Martin Kappel
  • „Du bist einfach paradiesisch“ – die Aktionskunst in Jena ist wieder an seinen ursprünglichen Standort zurückgekehrt
  • Dieses Mal besteht der Schriftzug jedoch aus langlebigen Metallbuchstaben
  • Es handelt sich dabei um eine Spende von Gönnern der Saalestadt

Der Schriftzug „Du bist einfach paradiesisch“ ist wieder nach Jena zurückgekehrt und dieses Mal für eine kleine Ewigkeit. Am Mittwoch hat der Kommunalservice Jena (KSJ) diese wiederholte Liebeserklärung in Form von Metallbuchstaben an der Stützmauer des Hohen Trottoir angebracht. Doch der Schriftzug ist weit mehr als Werbung für die Saalestadt.

Wer sind „Hudy and the unknown“?

Bereits 2013 und 2015 hatte das Kollektiv „Hudy and the unknown“ den gleichlautenen Spruch in das Jenaer Stadtbild gebracht. Erstmalig genau an jener Wand direkt neben der Fahrbahn der Westbahnhofstraße, wo heute die Neuauflage auch wieder angebracht ist. Der erste Versuch bestand jedoch noch aus kurzlebigem Styropor und war lediglich angeklebt. Dieses Mal wurden schwere Metalllettern vom KSJ fachmännisch mit Bohrung und Schrauben im Mauerwerk befestigt. Doch woher kamen diese eigentlich?

Fotos vom Hohen Trottoir mit neuem alten Schriftzug

Brief einer „unbekannten Gruppe an Sympathisanten“

Am 28. März dieses Jahres erreichte den Oberbürgermeister Albrecht Schröter (SPD) eine Nachricht von „Hudy“ zusammen mit einer schweren Kiste, die die grünlackierten Überraschungen verbarg. Im Brief heißt es, dass das positive Feedback der Bürger und Medien auf die vergangenen beiden „Du bist einfach paradiesisch“-Aktionen die „unbekannte Gruppe an Sympathisanten der Stadt Jena und der Bildungs- und Kulturlandschaft“ zu einer Wiederholung bewog.

„Liebeserklärung an die Stadt Jena“

„Danke Jena, dass du bist, wie du bist – eben einfach paradiesisch“, endete ein ganzer Absatz, der die vielen Vorzüge der Saalestadt eindrucksvoll ins Licht rückt. „Das ist eine Liebesbekundung an die Stadt Jena und die Aktion eine etwas andere Art eines Kompliments“, kommentierte OB Schröter am Mittwoch bei der feierlichen Einweihung. Noch am Morgen hätten die KSJ-Mitarbeiter die Letter an die Wand des Trottoirs angebracht, welche im Vorfeld hochdruckgereinigt wurde.

Ortsteilrat lehnte Anbringung des Schriftzugs ab

Dass die Liebesbekundung in frischem Grün erst jetzt angebracht wurde, hat zwei Gründe. Der zuständige Ortsteilrat lehnte die Anbringung nämlich zuerst ab. „Das ist eine persönliche Meinungsäußerung, da könnte ja jeder kommen“, zeichnete ein Sprecher der Stadt gegenüber Thüringen24 die damalige Begründung nach. Anfang Juni wurde die Entscheidung des Ortsteils dann aber durch den Jenaer Kulturausschuss kassiert. Der Weg war frei.

Auch Erlangen ist „einfach paradiesisch“

Als Hauptgrund für den 4. Oktober gilt für den Oberbürgermeister das 30-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft Jena-Erlangen, welches am Vortag gefeiert wurde. „Wir haben uns dazu entschlossen, eine Kopie der Buchstaben anfertigen zu lassen, und nach Erlangen geschickt. Der Schriftzug hängt dort jetzt ebenfalls im Stadtbild und erinnert an das Jenaer Paradies“, freut sich Schröter.

Ausspruch mit romantischem Hintergrund?

Aus der Gerüchteküche habe er übrigens entnommen, dass der Ausruf, der jetzt an der Wand prangt, einen romantischen Hintergrund hat: „Der Ursprung soll eine Liebesgeschichte sein. Ein Mann soll das seiner Liebsten gesagt haben“, kommentiert Jenas erster Bürger. Ob sich die Passanten gleichsam angesprochen fühlen werden, das ist offen. Aber nicht ausgeschlossen ist, dass manch einem genervten Autofahrer ein Lächeln über die Lippen huschen könnte, falls dieser mal wieder im Berufsverkehr festsitzt und den Schriftzug liest.