- Abstandsmessung am Jagdbergtunnel an der A4 bei Jena
- Viel mehr Drängler als erwartet
- Polizei kommt nicht hinterher
Die Blitzer zur Abstandsmessung an der Autobahn 4 bei Jena lösen so oft aus, dass die Polizei bei der Bearbeitung der Verkehrsverstöße nicht mehr hinterherkommt. „Es sind so viele Fälle registriert worden. Damit haben wir nicht gerechnet“, sagte ein Sprecher der Landespolizeidirektion am Donnerstag auf Anfrage. Es gebe deshalb einen Bearbeitungsstau. Mittlerweile hätten sich rund 8000 unbearbeitete Vorfälle angehäuft. Dafür stünden lediglich zwei Auswertungsgeräte zur Verfügung, weitere sollten angeschafft werden.
Tempo-Messung am Jagdbergtunnel ausgesetzt
Der MDR meldete, wegen der vielen Verstöße seien die Messungen an den Portalen des Jagdbergtunnels zeitweise ausgesetzt worden. „Wir haben sie durchgeführt und werden sie weiter durchführen“, sagte der Polizeisprecher der dpa. Es sei nie rund um die Uhr gemessen worden. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) teilte mit, die Messanlagen würden seit April nicht genutzt. Das schade der Verkehrssicherheit und dem Finanzhaushalt, weil so Einnahmen verloren gingen.
Personalnot in der Bußgeldstelle
Die Gewerkschaft sprach von Personalnot in der Bußgeldstelle des Landes. Dort würden mehr Mitarbeiter benötigt. „Die Messung erfolgt automatisch, und wir haben nicht genug Sachbearbeiter, die die anfallenden Sachverhalte abarbeiten können“, erklärte der GDP-Landesbezirkschef Kai Christ. Fehlender Sicherheitsabstand sei in Thüringen Unfallursache Nummer drei auf den Straßen. Seit Betriebsstart der Messanlagen vor einem halben Jahr wurden laut Polizei rund 46.000 Verstöße registriert.