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Heilende Hände: Diese Frau hilft Tieren zurück ins Leben

Heilende Hände: Diese Frau hilft Tieren zurück ins Leben

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Ein Verbiegen des Halses ist bei der Behandlung unnötig: mit einem kurzen, sanften Impuls und wenig Kraft löst Dr. Freiburger Blockaden. Foto: Anne-Kristin Henker
Dr. Maria Freiburger aus Jena ist keine traditionelle Tierärztin. Sie ist eine „Veterinärchiropraktorin“ und hat sich auf manuelle Behandlungsmethoden für Vierbeiner, insbesondere Pferde und Hunde, spezialisiert, die unter Bewegungsstörungen und deren Folgen leiden. Mit ihrer mobilen Tierärztlichen Praxis für Chiropraktik besucht sie im Umkreis von 100 Kilometern ihre kleinen und großen Patienten. Reporterin Anne-Kristin Henker traf die „Frau mit den heilenden Händen“.

„Mein Hund will partout nicht mehr in den Kofferraum springen“, „er hat Probleme, Treppen zu steigen“, „mein Pferd ist unrittig und widersetzt sich“. Diese Sätze hört Dr. Maria Freiburger häufig, wenn sie zu Hilfe gerufen wird. Wo traditionelle Schulmedizin bei der Behandlung eines Tieres an ihre Grenzen stößt, kommt die aus Berlin stammende Wahl-Jenenserin zum Einsatz.

Wann genau kommen Sie ins Spiel, wenn es einem Vierbeiner nicht gut geht?

Als Veterinärchiropraktorin bin ich dann die richtige Ansprechpartnerin, wenn ein Hund oder Pferd Verspannungen oder Blockaden etwa der Wirbelsäule hat und die Schulmedizin an ihre Grenzen stößt.

Was genau ist eine Blockade und wie kann sie entstehen?

Häufig sind die Zwischenwirbelgelenke davon betroffen: Diese sind dann in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt – zum Beispiel durch eine falsche Bewegung oder durch krankhafte Fehlbelastungen. Letztlich werden die betreffenden Nerven in ihrer Funktion beeinträchtigt, was sich durch starke Schmerzen und Verspannungen der Muskulatur äußert. Leidet ein Vierbeiner unter chronischen Gliedmaßenerkrankungen wie Arthrose beim Hund oder Sehnenprobleme beim Pferd, kann eine Blockade entstehen, weil das Tier diese Schmerzen durch Schonhaltung kompensiert.

Woran kann der Besitzer das merken?

Pferde mit Rückenschmerzen verweigern die Arbeit oder den Sattel. Sie schlagen mit dem Kopf oder widersetzen sich beim Aufsteigen und Reiten. Hunde können infolge einer Blockade der Wirbelsäule eine ungewöhnliche Haltung einnehmen, merkwürdig laufen, wollen Erschütterungen vermeiden oder sich nicht hochnehmen lassen.

Dann kann man sich das, was Sie tun, eigentlich nicht als „Einrenken“ vorstellen?

Dass Chiropraktik „Einrenken“ ist, das ist die landläufige Annahme. Tatsächlich ist es das aber nicht – da aus medizinisch-anatomischer Sicht nichts „ausgerenkt“ ist. Ich bringe mit einem kurzen, sanften Impuls das betroffene Gelenk behutsam und mit wenig Kraft ans Ende seiner eingeschränkten Beweglichkeit – niemals darüber hinaus! – und beseitige so Blockaden der Wirbelsäulen- und Gliedmaßengelenke. Ruckartiges Ziehen oder Verbiegen des Halses ist damit völlig unnötig.

Wie läuft so eine Therapie ab?

Das ist individuell ganz unterschiedlich, für jedes Tier erstelle ich einen eigenen Behandlungsplan. Tiere mit akuten Problemen sprechen oft schnell auf die Behandlung an, meist reicht jedoch eine einzige Behandlung nicht aus. Schließlich soll das Tier wieder vollständig mobil werden – und dazu gehört auch, dass etwa Muskeln und Bänder die Wirbelsäule stützen und in dieser Form halten. Das braucht Zeit und Geduld.

Was ist Ihre persönliche Motivation, in diesem Beruf zu arbeiten?

Für mich ist es ganz wunderbar zu sehen, wie die Tiere die Freude an der Bewegung und am Leben mit ihren Besitzern wiederfinden. Denn nicht selten sind die geliebten Vierbeiner echte Familienmitglieder und ihr Leiden das einer ganzen Familie.

Weitere Infos auf der Homepage: www.mein-chiropraktik-tierarzt.de.