Der junge BWL-Stundet Eric Tschater filmt unter anderem für das DJ-Duo „Gestört aber Geil“.
Auftritte erfolgreicher DJs sind ohne visuelle Effekte kaum noch denkbar. Hinter dem Duo von „Gestört aber Geil“, Nico und Spike, arbeitet deswegen auch ein junger Mann aus Jena. Der Student Eric Tschater (23) hat für seine filmischen Ideen inzwischen sogar eine eigene Firma gegründet und liefert Bewegtbilder nicht nur für die Erfurter DJs.
Von der Foto-AG zu Musikvideos
„Angefangen hat alles bei mir in der zehnte Klasse mit einer Foto-AG. Durch einen befreundenden DJ kam ich später zu einem Veranstalter aus Zeitz, der auf der Suche nach jemandem war, der Eventfotos und Videos macht. 2012 hat der dann das erst Mal „Gestört aber Geil“ gebucht, so bin ich zu dem DJ-Duo gestoßen“. Als „Visual Artist“ und „Filmmaker“ ist er mit ihnen seitdem an vielen Wochenenden unterwegs.
Anfangs sollte er das Duo einfach begleiten, beispielsweise für ein Road-Trip-Video. Mit der Zeit wurden die beiden dann immer bekannter – zu ihrem alljährlichen Weihnachtskonzert in die Thüringer Landeshauptstadt pilgern inzwischen rund 5000 Leute. Eric dreht indes immer mehr Videos für Global Stage, einer Booking Agentur, die 18 Künstler unter Vertrag hat – neben „Gestört aber Geil“ auch „The Disco Boys“ oder „Küche 80“.
Inzwischen hat er auch an den Musikvideos mitgearbeitet, hat an den Videos zu den Singles „Unter meiner Haut“ und „Ich & Du“ mitgewirkt. „Immerhin habe ich als Dank eine goldene Schallplatte bekommen“. Tschater war in die Planung involviert und drehte ein Making-of-Video. Gute Freunde seien sie inzwischen geworden, immer wenn etwas anliegt für das Wochenende, trifft man sich donnerstags schon, dann geht es auf Tour. „Wir sind oft gleich drei, vier Tage am Stück unterwegs und erst Sonntagabend zurück.“
Musik mit Animationen
Dabei begleitet er die mit Jungs auf Schritt und Tritt mit der Kamera, sammelt Material für seine zweite Aufgabe dort: Neben dem Filmen bespielt er die LED-Wände hinter den Künstlern, live zu den Songs mit Streams von seinem Laptop. Dort koordinierte er in einem Duzend Spuren, welche auf den LEDs zu sehen ist. „Die Show ist von meiner Seite aus so konzipiert, dass ich für die schnellen und langsameren Tracks völlig unterschiedliche Animationen, Grafiken und Videos unterlege, um die Stimmung der Titel zu unterstützen. Meine Video-Show basiert auf drei Punkten, Video-Content, also Inhalten und Szenen, grafischen Animationen und der Möglichkeit, das alles noch einzufärben. So wird es abwechslungsreich für das Publikum. Man kann so viel mehr Leute erreichen.“
Auf großen Bühnen
Auch auf dem Sonne-Mond-Sterne-Festival arbeitete er im Hintergrund: „Natürlich habe ich vom ersten Moment an alles mit der Kamera begleitet und zu unserer Show mit 10.000 bis 15.000 Leuten vor der Bühne die LED-Wall bespielt. Das war gar nicht so einfach, denn hier liefen drei verschiedene Streams parallel. Eine Software auf einem MacBook macht es möglich, drei Video-Kanäle unabhängig voneinander zu betreiben.“ Dabei dann die Übersicht zu behalten, sei eine „Übungssache“. Mit der Band ist er mitgewachsen: „Wir gehen diesen Weg zusammen“, sagt der junge Mann, der aber auch noch Zeit für sein Studium hat. Außerdem ist schon eine weitere Unternehmensgründung geplant und zudem sollen zusammen mit Mathias Schilling von Vimodrom weitere Videos produziert werden. Viel zu tun.
Am 17. September ist er mit Gestört aber Geil in der Berliner Wuhlheide, auf der Kindelbühne. Dort sind bereits 15.000 Karten im Vorverkauf weg, das nächste große Event wartet also schon auf den rührigen jungen Jenaer mit echten Visionen.