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Massenweise Bäume betroffen: Erfurter Biber starten in Fällsaison

Auch in Erfurt schlagen die Biber aktuell wieder zu: Die Stadt beobachtet genau, welche Bäume sie sich vorknöpfen.

© Stadtverwaltung Erfurt/Jens Düring

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Pünktlich zum 1. Oktober hat auch in Erfurt die Fällsaison wieder begonnen. Das gesetzliche Fällverbot gilt vom 1. März bis zum 30. September.

Offenbar haben das auch die Biber in Erfurt erkannt und nutzen die Zeit schon mal aus.

Erfurt: Biber schlagen zu

Mit dem Verschwinden des frischen Grüns an Ufern und auf Wiesen sind auch die Aktivitäten der Gera-Biber wieder deutlich zu sehen. Die streng geschützten Nagetiere haben es jetzt wieder vor allem auf junge Rinde, dünne Zweige und Knospen von Bäumen und Sträuchern als Nahrung abgesehen. Dafür benagen sie Bäume aller Größen nicht nur, sondern fällen sie auch – vorzugsweise Weiden oder Pappeln. Obstbäume gelten auch für Biber als echte Delikatesse.

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In der Nördlichen Geraaue und im Bereich des Kilianiparks in Gispersleben sieht man aktuell bereits wieder frisch angenagte Bäume, hieß es am Mittwoch (22. Oktober) von der Stadt Erfurt. Das Umwelt- und Naturschutzamt kontrolliert demnach zusammen mit dem Garten- und Friedhofsamt sowie dem Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz regelmäßig diese Bereiche, um Schäden an benachbarten Leitungen oder Wegen zu verhindern.

Weide in der Gera-Aue. Foto: Stadtverwaltung Erfurt/Jens Düring

Wichtige zu erhaltende Bäume sollen mit Drahthosen geschützt werden. Vereinzelt sollen in Erfurt auch neue Bäume gepflanzt werden. Anfang kommenden Jahres sind auch wieder Weidensteck-Aktionen geplant.

Formulare, Formulare…

Für die Erfurter dagegen ist die Sache mit dem Bäumen nicht ganz so einfach: Bäume, die gefällt werden sollen, müssen durch das Umwelt- und Naturschutzamt genehmigt werden. Anträge nimmt das Amt laufend entgegen. Die notwendigen Formulare können auch online ausgefüllt werden. Die Baum-Kommission der Stadt Erfurt prüft die Anträge und guckt sich das Ganze auch vor Ort an. Kleine Vorwarnung: Die Bearbeitungszeit beträgt mindestens vier Wochen, bei sehr hoher Antragslage auch vereinzelt länger, sagt die Stadt.

Normale Schnittmaßnahmen wie Kronenpflege oder Totholzentnahme brauchen nicht genehmigt werden. Nur größere Einkürzungen oder auch Grabungen im Wurzelbereich müssen extra beantragt werden.


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Hinweise zum Biber, angenagten Bäumen oder Fragen zum Baumschutz nimmt die Untere Naturschutzbehörde per E-Mail oder telefonisch (0361/6552553) entgegen.