Wohl fast jede Stadt ist für eine Serie bekannt. Lüneburg für „Rote Rosen“, Hamburg für das „Großstadtrevier“ – und Erfurt für „Schloss Einstein“. Seit 2008 wird die Kinderserie in der Thüringer Landeshauptstadt gedreht, nachdem der ursprüngliche Drehort Seelitz verlassen wurde.
Mittlerweile läuft die Serie schon seit 1998 und begeistert nach wie vor Kinder und Jugendliche deutschlandweit. Während Fans die Geschichten und Charaktere genau kennen, wissen die wenigsten, wie es hinter den Kulissen wirklich aussieht. Thüringen24 durfte mit zwei Darstellern der aktuellen 28. Staffel sprechen: Lance und Joël, die als Karl Walter und Sami Haddad vor der Kamera stehen. Im Gespräch mit unserer Redaktion erzählen sie, wie der Drehalltag in Erfurt wirklich aussieht – und wie ihnen die Blumenstadt gefällt.
„Schloss Einstein“ Erfurt: Darsteller sprechen Klartext
„Als ich das erste Mal hier war bei Schloss Einstein, war es bei mir so, dass ich nicht wusste, wie das Ganze abläuft“, gesteht Joël. Beispielsweise wusste er vorher nicht, dass man bereits im Vorfeld die Drehpläne bekommt – bevor es wirklich vor die Kamera geht. „Das ist vielleicht auch ein Tipp an andere, weil ihr werdet nicht jede Szene auswendig lernen müssen, bevor die Dreharbeiten beginnen“, sagt der Darsteller.
Trotz Drehstress darf die Schule nicht zu kurz kommen. „Man geht ganz normal zur Schule und man hat dann Nachmittags den Dreh“, erklärt Lance. Beides gleichzeitig kriegen die beiden Kinderdarsteller ganz gut geschaukelt. „Da gehst du ganz normal zur Schule, wie jeder andere Schüler, kriegst Noten, schreibst Tests, schreibst Arbeiten, aber mit dem einzigen Unterschied, dass du manchmal früher von der Schule abgeholt wirst und dann zum Dreh gefahren wirst“, sagt Joël. Gedreht wird fünf Monate lang, mit zwei Wochen Sommerpause.
+++ Erfurt stellt die Anger-Kameras scharf! Die Reaktion der Puffbohnen ist deutlich +++
Ganz ohne Regeln geht es dabei nicht. „Wir haben Kinderzeiten, an die wir uns ganz strikt halten“, erklärt uns die Pressekoordinatorin Anja Wirth. Insgesamt dürfen die Kinder nur fünf Stunden am Set sein und haben eine Kamerazeit von drei Stunden. „Das ist alles ein ganz enges Zahnrad, was alles miteinander arbeiten muss, damit es einfach funktioniert. Also man überlässt nichts dem Zufall.“
„Es ist halt jetzt nicht so die größte Stadt“
Der Dreh in Erfurt bedeutet für viele auch, weit weg von zu Hause zu sein. So auch für Joël, der eigentlich aus Hamburg kommt. „Meine Freunde haben sich tatsächlich für mich gefreut, weil Schauspieler sein ja auch ein Traum von mir ist, aber gleichzeitig waren die auch nicht so glücklich, weil ich der Stadt wechseln musste“, erklärt der Kinderdarsteller. Mittlerweile haben sie sich aber schon dran gewöhnt. Während der Dreharbeiten besucht er eine Gastschule in der Blumenstadt.
Zu Erfurt hat er eine klare Meinung: „Ich persönlich bin ja Großstadt-Fan, weshalb Hamburg für mich immer auf die eins kommt. Erfurt ist auch cool, Erfurt ist eine schöne gemütliche Kleinstadt, aber wenn du es magst, dass viel los ist, dass eine große Stimmung da ist, eine hohe Atmosphäre, dann ist Erfurt nicht wirklich für dich. Aber wenn du das Ruhige, Gemütliche magst, dann ist Erfurt cool.“
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Auch Lance hat Gefallen an der Blumenstadt gefunden – trotz ihrer Größe. „Es ist halt jetzt nicht so die größte Stadt, aber man findet hier eigentlich alles, was man so in einer guten Stadt braucht.“ Besonders praktisch findet er, dass vieles zu Fuß zu erreichen ist. „Es ist nicht alles so weit weg.“ Sein Fazit: „Also ich mag Erfurt wirklich.“

