In Erfurt werden am Freitag (17. Oktober) zwölf Überwachungskameras am Anger in Betrieb genommen (Thüringen24 berichtete). Die Stadtverwaltung will damit die Sicherheit im Zentrum erhöhen. Die Kameras sollen laut Angaben der Stadt sowohl Straftaten vorbeugen als auch bei Ermittlungen helfen.
Das Projekt ist Teil eines umfassenderen Sicherheitskonzepts für die Innenstadt. Nach mehreren Vorfällen in den vergangenen Monaten soll die Videoüberwachung ein deutliches Signal setzen. Doch die Maßnahme sorgt für kontroverse Diskussionen – vor allem in den sozialen Netzwerken.
Erfurt: „Von großer Bedeutung für die Sicherheit aller“
Auf Facebook hat die Thüringen24-Redaktion gefragt, wie die Leser den Kamera-Einsatz finden. Viele Nutzer begrüßen die Maßnahme. „Weltweit sind Kameras im Einsatz und nur in Deutschland gibt es heftigen Widerstand. Ich bin mit den Kameras einverstanden – sie tragen zu einem sicheren Gefühl bei“, schreibt eine Leserin. Eine weitere betont vor allem den Aspekt des Schutzes: „Wenn ich nichts zu verbergen habe, dann brauche ich mir keinen Kopf zu machen. Außerdem: schon mal an uns Frauen gedacht? Also ich fühle mich durch die Kameras ein klein wenig sicherer.“
Andere sehen in der Videoüberwachung einen sinnvollen Schritt und haben dabei kein Verständnis für die Gegner. „Haben die Leute etwa Angst, registriert oder erfasst zu werden? Das ist doch von großer Bedeutung für die Sicherheit aller!“, findet ein Kommentator.
+++ Alarm am Anger in Erfurt! Zeugen hören Schuss +++
Neben Zustimmung gibt es auch deutliche Kritik. Ein Nutzer schreibt: „Eine weitere Folge von ‚wir bieten dir Sicherheit durch Überwachung’… Und bekämpfen die Ursache des Problems nicht, denn wir haben für das Problem selbst gesorgt, um Sicherheit zu verkaufen. Na ja, wenn’s schee macht.“
Kritiker finden, Kameras sind der falsche Ansatz
Ein anderer zieht Parallelen nach Großbritannien und kritisiert die Maßnahme: „Was das bringt, sieht man in London, eine der am besten überwachten Städte auf der Welt. Es hat null positiven Effekt. Das Geld wäre besser in Prävention investiert und in Polizei vor Ort.“
Trotz der Einwände überwiegen in der Diskussion die positiven Stimmen. „Auf dem Anger fühlt man sich nicht mehr wohl. Ich bin selten dort, aber musste feststellen, dass es immer schlimmer wird. In Großbritannien sind überall Kameras. Ich begrüße das an solchen Brennpunkten wie dem Anger“, findet eine Leserin.
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Mit der Installation der zwölf Kameras auf dem Anger betritt Erfurt kein Neuland, löst aber erneut eine grundsätzliche Debatte aus: Wie viel Überwachung ist nötig – und wie viel ist zu viel?

