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Erfurter Veranstaltung zieht die Reißleine! „Sehr schwergefallen“

Eine Veranstaltung in Erfurt wurde kurzfristig abgesagt. Vorangegangen war ein erbitterter Zoff um den Tierschutz.

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Was du über die Stadt Erfurt wissen solltest

In diesem Video stellen wir dir die thüringische Hauptstadt vor.

Erst kam der Zoff, dann die Absage. Das eine hängt mit dem anderen zwar nicht zwingend zusammen, dennoch verkündete die Leitung der diesjährigen Geflügelausstellung in Erfurt, dass die Veranstaltung abgesagt werden musste.

Zuvor gab es einen riesigen Streit zwischen den Organisatoren und Tierschützern wegen tierschutzrechtlicher Bedenken. Bei der Entscheidung spielte offenbar aber auch der Ausbruch der Vogelgrippe in einigen Landkreisen eine Rolle – und die deswegen zu erwartenden strengen Kontrollen.

Erfurt: Veranstaltung abgesagt

Das teilt zumindest der Landesverband der Rassengeflügelzüchter Thüringen auf seiner Homepage mit. Ursprünglich hätte die Geflügelausstellung vom 17. bis zum 19. Oktober in der Erfurter Messe stattfinden sollen. Ein Vogelgrippe-Nachweis in einem Betrieb im Kreis Greiz macht jetzt den Organisatoren aber einen Strich durch die Rechnung. „Neben dem Landkreis Greiz sind als Überwachungszone auch der Saale-Orla-Kreis und der Vogtlandkreis in Sachsen betroffen“, heißt es in der Mitteilung. Daneben nennen die Veranstalter aber noch einen weiteren Grund für die Entscheidung: Ein Bescheid des Veterinäramtes in Erfurt, der für die Ausstellung einige Vorgaben beinhaltete.

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Diesem war ein zähes Ringen zwischen den Veranstaltern und Tierschützern vorangegangen, in dem es vor allem um Tierschutz-Bedenken ging. „Das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt hat dem Rassegeflügelzüchterverband für seine Ausstellung verschiedene Auflagen erteilt, um während der gesamten Besuchszeit eine Beunruhigung der Tiere durch Berühren der Käfige oder Hineingreifen durch Besucher zu verhindern“, erklärt eine Sprecherin der Stadt Erfurt auf Thüringen24-Anfrage.

Tierschützer feuern gegen Veranstaltung

Die Veranstaltung war in den Fokus der Tierschützer gerückt, weil sie befürchteten, dass dort der Tierschutz „auf ein Minimum reduziert“ wird. So steht es jedenfalls in einer Mitteilung des Vereins „Erfurter Tauben“. Vor allem die Ausstellung von mutmaßlichen Qualzuchten war den Tierschützern ein Dorn im Auge. „Ein Ausstellungsverbot dieser Tiere ist die einzig richtige Konsequenz“, erklärte Birte Schwarz von den „Erfurter Tauben“.

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Die Stadt hat nach eigenen Angaben in einem solchen Fall aber keine Handhabe. „Eine Untersagung der Ausstellung von Geflügel mit Qualzuchtmerkmalen ist – anders als bei Hunden – ist nach aktueller Rechtslage nicht möglich und wäre folglich rechtswidrig“, so eine Sprecherin. Auch ein Verbot auf tierschutzrechtlicher Grundlage sei aus Sicht der Stadt nicht erforderlich.

Jetzt wurde die Veranstaltung dennoch abgesagt – und die Verantwortlichen berufen sich in ihrer Entscheidung auch auf die „angespannte Situation“, die der Bescheid des Veterinäramtes in Erfurt ausgelöst habe. „Unserer Entscheidung liegt in erster Linie das Wohl unserer Tiere zu Grunde“, heißt es in der Mitteilung des Vereins. „Wir haben es auch als unsere Pflicht angesehen, unabsehbare Kosten und sonstige Aufwendungen für Aussteller und Veranstalter möglichst zu begrenzen.“


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Die Absage sei der Leitung „sehr schwergefallen“, heißt es weiter. Über eine mögliche Kostenerstattung für die Teilnehmer will der Verein auf seiner Homepage informieren.