In den großen weiten des Weltalls verstecken sich Wunder, die wir mit bloßem Auge nicht erkennen können. Moderne Teleskope lassen uns mitunter mehrere Milliarden Jahre in die Vergangenheit blicken und offenbare Einblicke in die urtiefste Vergangenheit unseres Universums. Ein Erfurter konnte jetzt ein ganz besonderes Himmelsphänomen einfangen, das es so lange nach gar nicht in unserem Nachthimmel zu sehen gab.
Mit einem speziellen Smart-Teleskop fing er hunderte Male Licht aus einer ganz bestimmten Richtung ein. Nach mühseliger Bearbeitung kam schließlich ein beeindruckendes Bild des sogenannten Hexenbesennebels heraus. Dabei handelt es sich um die letzten Überreste einer Supernova, die vor etwa zehntausend Jahren in unserem Nachthimmel erschien. Im Thüringen24-Gespräch verrät der Erfurter, was genau hinter seiner Aufnahme steckt.
Erfurter gelingt sensationeller Astro-Schnappschuss
„Ja, früher war das mit sehr viel Aufwand und sperrigen Teleskopen verbunden“, lacht der Hobby-Astronom Ingolf P. im Gespräch mit Thüringen24. „Heute geht das alles sehr einfach.“ So einfach, wie eine Aufnahme von Supernova-Überresten eben sein kann, die sich ganze 1.400 Lichtjahre entfernt befinden.
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Zu Orten ist der Hexenbesennebel über den hellen Stern „52 Cygni“, der zwar mit der Supernova selbst nichts zu tun hat, aber auch mit bloßem Auge gut zu sehen ist, erklärt das Portal „starobserver.org“. Ein Smart-Teleskop muss einen solchen Fixpunkt dann über sehr lange Zeit verfolgen und dabei Hunderte Bilder erstellen.

„So ein Foto besteht aus bis zu 600 (und mehr) belichteten Einzel-Bildern à 10 Sekunden“, erklärt der Hobby-Astronom. „Das Smartteleskop speichert das ganze ab. Für die Weiterverarbeitung gibt es spezielle Astrosoftware.“ Mit einer solchen werden die vielen Einzelbilder dann zu einem ganzen verschmolzen. Dabei verschwinden Artefakte, die bei solchen Langzeitfotografien unweigerlich entstehen. Aus einem rauschigen Etwas kristallisiert sich dann nach und nach ein scharfes Bild eines Weltraumnebels heraus.
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Am Ende wird alles noch ein Bildbearbeitungsprogramm gepackt, um allem noch den letzten Schliff zu verpassen. Für seine Aufnahme wird der Erfurter in einschlägigen Facebook-Foren jedenfalls gefeiert. „Wunderschön“, schreibt etwa eine Nutzerin in einer öffentlichen Erfurter Facebook-Gruppe. So viel scheint klar: Es wird wohl nicht die letzte bleiben, die Ingolf im Nachthimmel der Landeshauptstadt einfangen wird.

