Das Unwetter in Thüringen hat über Erfurt ziemlich heftig hinweggefegt. Vor allem der Stark-Regen hielt die Einsatzkräfte ziemlich auf Trab. Für die Kanalisation waren die Wassermengen einfach zu viel. Das Wasser drückte sich von unten wieder hoch und verwandelte ganze Straßenzüge in Flüsse.
Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) kamen in manchen Thüringer Regionen mehr als hundert Liter Regen pro Quadratmeter runter – und das innerhalb von weniger als zwölf Stunden. Über Erfurt-Gispersleben beobachtete ein Erfurter daneben ein spektakuläres Phänomen. Der Verein „Thüringer Storm Chaser“ berichtete davon zuerst auf seiner Facebook-Seite.
Unwetter in Thüringen: Tornado über der Landeshauptstadt?
Der Erfurter zückte zum Glück sofort sein Handy und schoss Bilder von seiner Beobachtung. Auf ihnen sind ein paar dunkle Wolken über einem Gewerbegebiet in Richtung der Sulzer Siedlung zu sehen. Direkt darunter: Eine Wolke, die verdächtig trichterförmig aussieht. Etwa ein Tornado?
Bei einer Trichterwolke handelt es sich laut dem Wetter- und Klimalexikon des DWD zunächst einmal „nur“ um den sichtbaren Teil einer rotierenden Luftsäule. Sie ist manchmal bei sehr starken Gewittern zu beobachten und entsteht, wenn in einem Bereich sehr starke Aufwinde auftreten.
Zu einem Tornado wird sie aber nur dann, wenn die wirbelnden Luftmassen auch tatsächlich den Boden berühren. Und genau das ist laut der Einschätzung von Diplom Meteorologe Dominik Jung von „wetter.net“ – zumindest auf den Bildern – noch nicht gegeben. „Offenbar kein Kontakt zum Erdboden“, so seine Einschätzung. „Daher kein Tornado!“
Mehr News:
Beeindruckend sind die Bilder aus Erfurt aber allemal. Sie zeigen deutlich, welche Energien da am Freitagmorgen über Erfurt gewirkt haben müssen.