Erfurt ist als Landeshauptstadt Thüringens ein beliebter Standort für Studierende aus dem ganzen Freistaat. Doch: Einige Studiengänge haben mit einer schwindenden Studierendenzahl zu kämpfen.

Die Fachhochschule der Domstadt hat es sich zur Aufgabe gemacht, darauf zu reagieren – und bricht damit sogar einen Rekord.

Erfurt: „Interesse noch mal gestiegen“

Die Teillegalisierung von Cannabis ist schon seit dem 1. April 2024 in Kraft getreten – die Idee der Fachrichtung Gartenbau aus Erfurt entstand dann nur kurze Zeit später. „Wie die allermeisten Gartenbaustudiengangs-Standorte haben wir mit zu mit niedrigen Studierendenzahlen zu kämpfen“, erklärt Wim Schwerdtner, Professor und Studiengangsleiter für die Studiengänge Gärtnerischer Pflanzenbau sowie Nachhaltiger Pflanzenbau im Gespräch mit Thüringen24. Dann kam die zündende Idee.

+++ Erfurt: Cannabis am Campus! Jetzt macht die Hochschule ernst +++

Seit einigen Jahren beobachte die Fakultät nämlich, dass ein Teil der Studierenden ihren Weg zum Studium über ihre Begeisterung für Cannabis gefunden haben. „Durch die Teillegalisierung ist das Interesse noch mal gestiegen“, so Schwerdtner. Dementsprechend schnell entschied sich die Fachrichtung Gartenbau für den Schritt, die Lehre über die Cannabis-Pflanze als Wahlpflichtfach in den Modulplan des Bachelor-Studiengangs „Gärtnerischer Pflanzenbau“ zu integrieren.

„Wir sind überwältigt“

Neben dem Interesse, auf die hohe Nachfrage der Studierenden zu reagieren, stecke natürlich auch die Absicht, mehr Studierende für den Standort Erfurt zu gewinnen. Denn: Nicht nur für den Studiengang selbst, sondern auch für das Image der Fachhochschule sei die Implementierung des Cannabis-Moduls natürlich von Vorteil. „Wir sehen das als Möglichkeit, Erfurt auch wieder bekannter zu machen (…) – als innovative, liberale und weltoffene Stadt im Herzen Deutschlands“, so der Professor.

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Wie reagierten die Studierenden auf den neuen Modulplan? „Die Reaktionen der Studierenden waren in der absoluten Mehrheit sehr positiv. Es gab aber auch einige verhaltene Stimmen, die die Frage gestellt haben, ob das Modul mit dem klassischen Gartenbau vereinbar sei“, sagt Schwerdtner. Doch auch die Hochschule habe sehr positiv auf das neue Modul reagiert. Nicht nur das – deutschlandweit habe die Nachricht medial große Wellen geschlagen: „Wir sind überwältigt, was das für einen Response gefunden hat“, erzählt der Professor. Durch die ganze Aufmerksamkeit könne man nun auch damit rechnen, dass das Interesse am Studiengang am Standort Erfurt weiter steigen werde.