Der internationale Weltfrauentag steht bevor. Und in Erfurt geht’s auf die Straße. Doch in erster Linie nicht, um die Frauen zu feiern. Sondern um zu streiken.
Die Gewerkschaft Verdi hat angekündigt, dass am Freitag (8. März) viele Mitarbeiter des Einzelhandels ihre Arbeit niederlegen und für den „Arbeitskampf“ in Erfurt demonstrieren gehen werden. Hier erfährst du mehr dazu.
Erfurt: Verdi ruft erneut zum Einzelhandel-Streik auf
Wer sich am internationalen Weltfrauentag (8. März) zum Einkaufen aufmachen möchte, muss längere Wartezeiten mit einplanen und sich darauf einstellen, dass eventuell nicht jede Abteilung offen haben wird. Denn viele Mitarbeitende des Einzelhandels in Erfurt und Umgebung streiken. Der Grund: Nach über einem dreiviertel Jahr und sechs Verhandlungsrunden konnte in den Einzelhandel-Tarifverhandlungen immer noch keine Einigung erzielt werden. Eher im Gegenteil. Matthias Adorf, der Verdi Thüringen Gewerkschaftssekretär für den Fachbereich Handel berichtet davon, dass der Handelsverband jedes „wertschätzende, reallohnsichere Angebot“ der Gewerkschaft abgelehnt habe.
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„Stattdessen erhöhen die Arbeitgeber den Druck auf streikende Beschäftigte und verteilen Beruhigungspillen in Form von Vorweganhebungen und Streikbruchprämien“, so Adorf. Verdi fordert unter anderem 2,50 Euro mehr Lohn pro Stunde für Einzelhandelsmitarbeiter. Die Arbeitgeberseite stelle sich jedoch quer und würde die Fortsetzung der Verhandlungen ablehnen. Um mehr Druck auf sie auszuüben, legen zahlreiche Einzelhandelsmitarbeiter ihre Arbeit am Freitag nieder und versammeln sich um 10. Uhr am Erfurter Anger für eine Streikkundgebung. Anschließend sei eine Demonstration durch die Domstadt geplant
Warum am internationalen Frauentag streiken?
Die Gewerkschaft Verdi teilte mit, dass sie aus einem bestimmten Grund am internationalen Frauentag streiken: „Die Mehrzahl der Beschäftigten des Einzelhandels sind Frauen. Der Internationale Frauentag am 8. März ist daher ein willkommener Anlass, um gegen die prekären Beschäftigungsverhältnisse im Handel zu protestieren.“
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Verdi-Mann Adorf kündigte an, dass sie so lange keine Ruhe geben würden, bis der Handelsverband wieder an den Verhandlungstisch zurückkehrt. Es ist also wahrscheinlich, dass der Streik am Freitag erstmal nicht der letzte seiner Art sein wird.