Die Erfurter Polizei geht in die Offensive – indem sie Fahndungsfotos zeigt. Doch dieser Umstand wiederum sorgt im Netz für Verwirrung – weil die Tat schon mehr als ein Jahr zurückliegt.
Warum kommt die Fahndung per Foto erst jetzt? Thüringen24 hat bei der Polizei Erfurt nachgehakt.
Erfurt: Fahndungsfoto über ein Jahr nach brutaler Attacke veröffentlicht
Die Polizei Erfurt sucht neuerdings nach einem mutmaßlichen Schläger. Er soll in der Straßenbahnlinie 3 einen Mann attackiert und dessen Handy zerstört haben (wir berichteten). Und das schon am 25. Oktober 2022.
+++ Erfurt: Brutale Attacke in der Straßenbahn! Polizei sucht jetzt nach diesem Mann +++
Viele Thüringen24-Leser haben gefragt, warum Fahndungsfotos erst so spät veröffentlicht würden. Die Antwort ist extrem simpel: Laut Polizei Erfurt spielen mehrere Faktoren eine Rolle.
Die Öffentlichkeits-Fahndung sei immer das letzte Mittel zum Aufspüren eines Täters. Denn es sei ein schwerwiegender Grundrechts-Eingriff, da Persönlichkeits-Rechte involviert sind. Daher müsse die Polizei erstmal alle anderen Ermittlungs-Ansätze ausschöpfen, bevor Fotos an die Öffentlichkeit weitergegeben würden.
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Doch diese anderen Ermittlungs-Ansätze – wie das Sichern und Auswerten von Beweisen oder die Vernehmung von Zeugen – fressen oft ganz schön viel Zeit. Auch könne es vorkommen, dass ein Sach-Bearbeiter mal länger nicht im Dienst ist, wodurch sich die Ermittlungen weiter verzögern könnten. Ein weiteres Problem sei der Bearbeitungs-Rückstau anderer offener Akten, sowohl bei der Polizei selber, als auch in der Justiz.