In vielen Städten in ganz Deutschland ist es leider eher die Regel denn die Ausnahme: Es gibt immer irgendwelche Chaoten, die es für alle ruinieren. Offenbar auch in Erfurt auf dem Petersberg.
Die Stadt schlägt sich hier seit geraumer Zeit mit einem unschönen Müll-Problem herum. Am verlängerten Wochenende (29. Bis 1. Mai) sorgte das wieder für einen Aufschrei. Jetzt gibt es ernste Konsequenzen in Erfurt.
Erfurt: Müllproblem auf dem Petersberg?
Einer Hundebesitzerin aus der Stadt platzte am Montag (1. Mai) der Kragen! In einer privaten Erfurter Facebook-Gruppe machte sie ihrem Ärger Luft: „Vorsicht an alle Hundebesitzer“, schrieb sie in ihrem Beitrag. Dazu teilte sie ein Bild aus der Zitadelle, auf der etliche zerbrochene Flachen zu sehen sind. Die Splitter verteilten sich meterweit auf einem Weg.
+++ Erfurt: Hohn und Spott für „grüne“ Clara – „Umgeben von Lärm und Dreck“ +++
„Für Hundebesitzer ist das wirklich nervig, wenn man dauernd den Scherben ausweichen beziehungsweise den Hund tragen muss“, erklärt sie im Gespräch mit Thüringen24. „Es sieht in letzter Zeit ganz schlimm da oben aus, überall Glasscherben, egal ob auf Wiese oder Beton.“
Erfurt: Problem hat heftige Ausmaße
Der Stadt ist das Problem bereits seit längerer Zeit bekannt. „Es wird täglich versucht, diesem entgegenzuwirken“, heißt es auf Thüringen24-Anfrage. Letztlich müssen es dann die Mitarbeiter des Garten- und Friedhofsamtes ausbaden, die jeden Morgen bis um 10 Uhr damit beschäftigt sind, die „Überreste“ aus dem Vortag zu beseitigen.
Wie schlimm das Problem mittlerweile geworden ist, zeigen diese Zahlen: „Im Jahr 2022 haben die Gärtnerinnen und Gärtner des Garten- und Friedhofsamtes 11 Prozent ihrer Arbeitszeit ausschließlich mit dem Aufsammeln und Beseitigen von Müll verbracht“, so die Stadt. Das entspricht etwa einem halben Arbeitstag pro Woche, an dem die Beschäftigten nichts anders machen, als Müll aufzusammeln. Eigentlich werden sie ja fürs Gärtnern bezahlt – und diese wichtige Arbeit muss dann mitunter hintenanstehen.
Privater Sicherheitsdienst läuft Streife
Auch aus diesem Grund gibt es mittlerweile wieder einen privaten Sicherheitsdienst, der auf dem Petersberg über die Sommermonate zusätzlich Streife führt. Seit 2021 gibt es außerdem mehrere Videokameras, die aber „nur“ wichtige Punkte, wie den Panorama-Aufzug und die Peterskirche im Blick haben. Dort gab es nach Angaben der Stadt auch seitdem keinen Vandalismus. „Es liegt natürlich nahe, hier einen Zusammenhang zur Sicherheitsüberwachung durch die Kameras zu sehen“, so eine Sprecherin. Sie seien aber nicht für eine breite Überwachung des öffentlichen Bereiches gedacht.
Mehr Themen aus der Landeshauptstadt:
Hier grätscht nicht zuletzt der Datenschutz dazwischen. Die Stadt geht nicht davon aus, dass sie von den Behörden für eine breite Videoüberwachung auf dem Petersberg eine Genehmigung kriegen würde.