Die bewegte Geschichte dieses „Lost Place“ in Erfurt reicht bis zurück ins Mittelalter. Urkundlich erwähnt wurde es zum ersten Mal im Jahre 1104. Es diente unter anderem als Bauernhof für das Benediktinerkloster St. Peter und Paul auf dem Erfurter Petersberg. Mehr als 900 Jahre später rückten nun die Abrissbagger an. Zu Ende ist die Geschichte des Klostergutes in Alach damit allerdings nicht.
Wie es mit dem „Lost Place in Erfurt jetzt weitergeht, erfährst du hier.
„Lost Place“ in Erfurt: Mehr als 900 Jahre Geschichte
Lange Zeit sah es düster um die Zukunft des Gebäudes aus. Nachdem das Peterskloster aufgelöst wurde (im Jahr 1803), erfüllte das Alacher Klostergut keinen Zweck mehr. Im Zweiten Weltkrieg wurde es als Vorratsraum genutzt, wie die „Thüringer Allgemeine“ schreibt. Ab den 50er-Jahren wurden dort auch wieder Gottesdienste der katholischen Kirche durchgeführt. In den 70er-Jahren war das aber schon wieder vorbei. Dann war die Kapelle zunächst wieder ein Abstellraum, später auch ein Jugendclub – bis sie komplett dem Verfall überlassen worden ist.
+++ Erfurter hat Heimweh – und kommt auf eine perfide Idee +++
Klar gab es immer wieder Überlegungen, den Gutshof zu restaurieren. Vielleicht ja als Hotel? Der richtige Investor wollte sich aber lange Zeit nicht finden. Einen Antrag gab es – den lehnte die Stadt schon vor Jahrzehnten ab. Seitdem verfällt das Gebäude mehr und mehr. So war es für eine Rettung schon fast zu spät, als Armin Lepper etwa sieben Millionen Euro in das Objekt investieren wollte.
„Lost Place“ in Erfurt soll Wohnraum werden
Jetzt soll aus dem ehemaligen Klostergut ein Wohngebäude entstehen – zusammen mit drei Neubauten sollen es insgesamt 18 Wohneinheiten werden, wie die „Thüringer Allgemeine“ weiter schreibt. Einfach wird das nicht. Der vordere Teil ist stark einsturzgefährdet und musste abgerissen werden. Erst dann ist es für die Bauarbeiter sicher genug, um die besser erhaltenen Teile zu restaurieren.
Für den „Lost Place“ ist es also noch lange nicht das Ende – dennoch sind die anfahrenden Bagger für einige Erfurter wie ein Stich ins Herz. In einer öffentlichen Erfurter Facebook-Gruppe sorgte der Teilabriss für eine emotionale Diskussion. „Was für eine Schande“, schrieb etwa eine Nutzerin. „Konnte man das Gebäude nicht anders nutzen? So etwas bricht einem das Herz!“
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Bleibt abzuwarten, wie den Erfurtern das restaurierte Gebäude gefallen wird. Anfang 2025 soll alles fertig sein. Was die Wohnungen am Ende kosten sollen, kannst du bei der „Thüringer Allgemeinen“ nachlesen.