Das ist schon eine echte Hausnummer – man kann es gar nicht anders sagen. Seit Mittwoch (1. März) ist das Schwimmen in der Erfurter Roland Matthes Schwimmhalle teurer geworden. Zwar nur um 50 Cent im Standardtarif. Gleichzeitig wurde aber auch die Schwimmdauer von drei auf zwei Stunden reduziert.
Damit sind die Eintrittspreise in der Erfurter Schwimmhalle so teuer, wie fast nirgendwo sonst in Deutschland. Das geht jetzt aus einer Recherche des „MDR-Thüringen“ hervor, nach der der Schwimmbadbesuch nur in einem einzigen Schwimmbad mehr kostet (im Weimarer Schwanseebad). Viele Anwohner in Erfurt gehen jetzt jedenfalls auf die Barrikaden.
Erfurt: Schwimmen so teuer wie fast nirgends
Klar, richtig billig ist es auch in anderen Schwimmbädern in Deutschland nicht. Die Energiekrise zollt schließlich überall ihren Tribut. In der Robert-Koch-Schwimmhalle in Halle (5 Euro) oder im Langwasserbad Nürnberg (4,90 Euro) kommt man der „MDR-Thüringen“-Recherche zufolge im Schnitt aber noch deutlich günstiger weg.
„Nicht schön, aber bestimmt notwendig“, kommentiert der DLRG Stadtverband Erfurt den Beitrag auf seiner Facebook-Seite. Tatsächlich begründen die Stadtwerke die Preisanpassung auch mit der derzeitigen Energiekrise (wir berichteten). Immerhin: Seit dem 11. Februar wurde die Wassertemperatur in den Erfurter Bädern wieder um zwei Grad erhöht.
Erfurter gehen auf die Barrikaden
In einer öffentlichen Erfurter Facebook-Gruppe werden die neuen Preise trotzdem heiß diskutiert. „Für vier Personen 24 Euro? Nein Danke, dann schwimmen wir lieber in der Badewanne“, schreibt hier etwa ein Nutzer. Eine weitere Nutzerin kommentiert plump: „Ich könnte kotzen!“ Andere befürchten, dass sich mit den gestiegenen Preisen kaum noch jemand einen Besuch im Schwimmbad leisten könnte. Auch Kinder würden dann in die Röhre schauen:
„Dann gehen aber noch weniger Leute ins Bad und immer weniger Kinder lernen dadurch schwimmen“, kommentiert ein Nutzer unter dem Beitrag des DLRG Erfurt. „Auf der einen Seite sollen Kinder frühzeitig schwimmen lernen, aber wenn die Familien das nicht mehr finanzieren können, was bleibt dann?“
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Im letzten Jahr ist die Zahl der Badetoten in Deutschland zum ersten Mal seit Jahren wieder nach oben gegangen. Nach Angaben des DLRG ertranken 2022 in der Bundesrepublik mindestens 355 Menschen. Das waren 56 mehr als noch im Jahr zuvor. (mit dpa)