Die stinkende Entdeckung einer Frau aus Erfurt schlägt derzeit Wellen in den sozialen Netzwerken.
Als die Erfurterin letztens in der Stauffenbergallee unterwegs war, musste sie übel aufstoßen – und darauf achten, wo sie hintritt! Denn nicht nur auf den Grünflächen waren diverse „Tretminen“ verteilt. Sie lagen auch direkt auf den Gehwegen.
Erfurt: Nimmt stinkendes Problem Überhand?
„Ich bin stinksauer“, schreibt die Frau in einer Facebook-Gruppe. Der Grund: Erfurt scheint ein Hundehaufen-Problem zu haben. Der Frau ist das vor allen in der Staufenbergallee aufgefallen. Nicht nur auf Gehwegen und Grünflächen würden die Hinterlassenschaften von Vierbeinern nicht weggemacht – mittlerweile blieben sie sogar auf Privatgrundstücken liegen und stinken übel vor sich hin. Weitere Gruppen-Mitglieder können der Frau nur zustimmen und berichten, dass sie auch in anderen Ecken der Stadt die gleichen Beobachtungen machen müssen.
Ein Mann fragt sich, warum die Stadt keine so genannten „Dog-Stationen“ zur Verfügung stellt. Dies sind kleine Kästen, meistens an öffentlichen Mülltonen montiert, bei denen sich Besitzer kostenlos an Hundekot-Tüten bedienen können. In vielen anderen Städten gäbe es diese Stationen. Und auch Erfurt hatte welche. Thüringen24 hat im Rathaus nachgefragt, warum es die Tüten nicht mehr gibt.
Schon gesehen?
„Die Stationen sahen sich Vandalismus ausgesetzt“, erklärt eine Sprecherin. „Zudem gab es vermehrt Hundebesitzer, die nicht nur die eine gerade benötigte Tüte entnahmen, sondern sich gleich an der gesamten Rolle bedienten. Das wiederum führte zu Frust bei den nachfolgenden Personen, die einen leeren Tütenspender vorfanden.“ Die Folge: Die Dog-Stationen wurden wieder abgebaut.
Müll-Frust in Erfurt
Außerdem folgte eine neue Regel: Die Hundetüten-Mitführpflicht. „Kein schönes Wort, trifft aber den Kern“, sagt die Sprecherin weiter. „Um Hundekot umgehend beseitigen zu können, sind Hundeführer verpflichtet, geeignete Tüten mitzunehmen.“ Wenn ein Hundebesitzer von dem Bürgeramt kontrolliert wird und kein Tütchen dabei hat, kostet ihm das 20 Euro Strafe. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob das zu Beginn oder Ende der Gassi-Runde ist. Wird man dabei erwischt, wie man den Kothaufen seines Vierbeiners einfach liegen lässt, muss man sogar mindestens 50 Euro blechen.
Unter dem Facebook-Beitrag der verärgerten Anwohnerin melden sich auch etliche Hunde-Besitzer zu Wort. Sie selbst könnten den Ärger verstehen und sind genau so genervt von dem rücksichtslosen Verhalten. „Ich habe für niemanden Verständnis, der nach irgendwelchen Ausreden sucht, wieso er meint es liegen lassen zu müssen“, schreibt eine Hunde-Mama.
Allerdings störe sie nicht nur die Hinterlassenschaften der Vierbeiner – auch die Zweibeiner würden ihren Dreck auf den Straßen und Grünflächen der Stadt verteilen. „Überall liegt Müll, Glasflaschen, Essensboxen, Verpackungen, Essensreste, Taschentücher“, schreibt sie weiter. „Und das hat nichts damit zu tun, dass gerade irgendwo ein Mülleimer voll war.“ Eine weitere Nutzerin schreibt, dass Erfurt im Vergleich noch relativ sauber und das Hundehaufen-Problem gering wäre. In anderen Städten sei es viel schlimmer. Dennoch appellieren die meisten Mitglieder an ihre Mitmenschen, dass jeder seinen Dreck wegmachen sollte – egal, ob der von Zwei- oder Vierbeiner stammt.