Zu wenige Besucher, fehlende Wirtschaftlichkeit und dramatische Todesfälle – der Zoo Erfurt steckt in großen Schwierigkeiten. Aus der Politik gibt es jetzt eine Gnadenfrist von zwei Jahren.
Dezernent Matthias Bärwolff (Linke) hat dem Zoo Erfurt eine deutliche Ansage gemacht. Mit drastischen Maßnahmen will die Stadt den Zoo wieder attraktiver machen. Gelingt dies nicht, bedeutet es das Aus.
Zoo Erfurt: Zwei Jahre Gnadenfrist
Als „letzte Chance“ bezeichnete Bärwolff die Gnadenfrist für den Thüringer Zoopark. „Die Stadt kann den Zoo nicht um seiner selbst willen betreiben“, wird er von der „Thüringer Allgemeinen“ zitiert. Die Besucherzahlen seien dramatisch eingebrochen, die Kosten gestiegen – die Wirtschaftlichkeit fehlt. Schon jetzt wird der Zoo mit 3,5 Millionen Euro jährlich bezuschusst.
Um das Ruder beim Zoo Erfurt jetzt noch einmal rumzureißen, plant Bärwolff einige drastische Änderungen. Die Zoo-Leitung um Sabine Merz (Tierwesen) und Katrin Gallion (Verwaltung) hat dem Bericht zufolge keine Zukunft mehr. Die Direktorenstelle sei neu ausgeschrieben, die Führung solle künftig nur noch eine Person übernehmen.
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Das sinkende Besucher-Interesse sei auch der innerbetrieblichen Organisation geschuldet, meint Bärwolff laut „Thüringer Allgemeine“. Besucher hätten bei ihm Kritik an Gastronomie, der mangelnden Sichtbarkeit der Tiere und der eingeschränkten Auskunftsfreudigkeit der Mitarbeiter hinterlegt.
DIESE Maßnahmen sind geplant
Erste Neuerungen seien bereits geplant. Ende Oktober sollen zwei neue Nashornkühe aus Großbritannien im Zoo Erfurt ein neues Zuhause finden und die verbliebene Gepardin stehe vor einem Umzug ins frühere Giraffen-Gehege.
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Kommentierte Fütterungen, Streichelmöglichkeiten, Tierspaziergänge – Bärwolff schweben bereits weitere Ideen vor, um den Zoo wieder attraktiver zu gestalten und neue Besucher anzulocken. Wirken die Maßnahmen nicht, bedeutet es das Aus des Erfurter Zoos.