Erfurt.
Wenn der Anger in Erfurt in den Schlagzeilen steht, schreibt er selten gute Nachrichten. Immer wieder kommt es auf dem zentralen Platz in der Innenstadt zu Ärger, oft auch zu Gewalttaten. Nicht umsonst stuft die Polizei den Anger seit 2017 als „kriminogenen Ort“ ein.
Eine Frau aus Erfurt erzählt jetzt von zwei besonders angsteinflößenden Begegnungen in und um den Anger – und hat erneut eine riesige Diskussion um die Sicherheitsvorkehrungen in der Erfurter Innenstadt vom Zaun getreten.
Erfurt: Frau berichtet von angsteinflößenden Begegnungen im Bereich des Angers
„Ich bin in den vergangenen fünf Wochen zweimal im Raum Anger / Bahnhof gegen 20, 21 Uhr von einem Mann verfolgt worden“, schreibt sie in einer Erfurter Facebook-Gruppe. „Ich persönlich hatte Glück, weil ich sehr wachsam war und dann auch die Chance hatte zu reagieren.“ Die Polizei hätte sie über die beiden Vorfälle informiert.
Müssen sich Frauen im Bereich des Angers jetzt Sorgen machen? Thüringen24 ging der Sache auf den Grund und fragte bei der Polizei nach.
Erfurterin: „War normal gekleidet“
Dort hieß es zunächst, dass entsprechende Fälle zwar nicht bekannt seien, sich so etwas aber auch nicht in dem Auskunftssystem recherchieren ließe. Im Gespräch mit unserer Redaktion betonte die Erfurterin, dass sie wegen der Ereignisse sowohl mit Beamten von der Bundespolizei am Hauptbahnhof als auch mit der Landespolizeiinspektion Süd in Erfurt gesprochen habe. Sie hofft, andere Frauen mit ihrem Beitrag in den sozialen Medien zur Vorsicht anzuregen.
„Ich war bei beiden Vorfällen normal gekleidet. Also ich habe jetzt keine total aufreizende Kleidung getragen“, erzählt sie.
„Deshalb war es mir auch persönlich ein besonderes Anliegen, denn ich bin schon 34, es gibt auch wesentlich jüngere Frauen, die gerade jetzt im Sommer wesentlich leicht bekleideter durch die Stadt laufen.“
Polizei in Erfurt geht von keiner konkreten Gefahr für Passanten aus
Die Polizei geht derweil nicht davon aus, dass vom Anger eine konkrete Gefahr für Passanten ausgeht. „Die Erfurter Polizei bezieht den Anger intensiv mit in die Streifentätigkeit ein“, so eine Sprecherin. Die Polizei-Präsenz werde hier konzentriert.
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Gleichzeitig rät die Sprecherin: „Sollten sich Frauen oder Männer durch eine andere Person bedrängt fühlen, ist es immer ratsam, um Hilfe zu rufen oder die Polizei zu verständigen.“ (bp)