Erfurt.
Am Tag der Arbeit haben in Erfurt nicht nur Gewerkschaften Veranstaltungen angemeldet. Auch die Neonazi-Partei „Neue Stärke“ wollte in der Stadt durch die Straßen ziehen. Am frühen Sonntagnachmittag zählte die Polizei etwa 120 Teilnehmer bei dieser Veranstaltung.
Bereits am Sonntagmorgen waren die Beamten mit einem Großaufgebot in Erfurt im Einsatz. Es kam zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen. Am Nachmittag drohte eine Demo an einer Stelle zu eskalieren
Erfurt: Hunderte zu Demos am 1. Mai
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) rief am Tag der Arbeit zu Kundgebungen und Aktionen in 18 Thüringer Städten auf. Der Schwerpunkt lag in diesem Jahr in der Stadt Landeshauptstadt, wo der Gewerkschaftsbund zu seiner Maikundgebung rund 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartete.
Nach zwei Jahren Corona-Maifeiertag sei es an der Zeit, wieder in Präsenz auf die Straßen und Plätze des Landes zu gehen und gemeinsam für die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter einzustehen, sagte die stellvertretende Bezirksvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) Hessen-Thüringen, Renate Sternatz.
Versuchter Durchbruch bei Aufzug von Linken in Erfurt
Mit der Partei „Neue Stärke“ wurde in Erfurt neben Zwickau und Dortmund auch eine von bundesweit insgesamt drei Versammlungen der extremen Rechten angemeldet. Die Polizei war ab morgens mit einem großen Aufgebot im Einsatz, um einen friedlichen Verlauf von Kundgebungen, Demonstrationen und Aktionen am Tag der Arbeit zu sichern. Nach Angaben einer Polizeisprecherin versuchten die Einsatzkräfte den Aufzug der „Neuen Stärke“ vorbei an den Gegendemonstrationen zu führen, um mögliche Konflikte zu vermeiden. An einigen Stellen wurden die Routen kurzfristig geändert so die Sprecherin weiter.
Das klappte nur bedingt. Wie die Polizei am Sonntagnachmittag twitterte kam es in der Franckestraße durch circa 50 schwarz gekleidete Personen zu einem Durchbruchsversuch. Die Einsatzkräfte konnten das aber nach eigenen Angaben verhindern. Die Beamten ordneten die Unruhestifter der Linken Szene zu. Weiter seien auch 50 Teilnehmer des Linken-Demozuges aufgefallen, die sich kurzzeitig vermummen wollten. Die Polizei sprach die betroffenen Teilnehmer darauf an und sie waren einsichtig.
Bis zum Mittag zählten die Beamten auf allen Veranstaltungen knapp 1.000 Teilnehmer.
Hitlergrüße bei Demos in Erfurt
Zwei Menschen müssen sich nach den Demos in Erfurt wohl mit Strafverfahren herumschlagen. Sie wurden von Polizisten dabei beobachtet, wie sie Hitlergrüße in Richtung einer Kundgebung von der DGB richteten. Darüber informierte die Polizei am späten Sonntagnachmittag auf Twitter.
Demnach befinden sich beide Personen jetzt in einer polizeilichen Maßnahme. Außerdem konnten Zeugen des Vorfalls gefunden werden.
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Stadtwerke warnten im Vorfeld vor Verkehrsbehinderungen in Erfurt
Die Stadtwerke Erfurt warnten bereits im Vorfeld der Demos, dass es im gesamten Innenstadtbereich zu Einschränkungen kommen könnte. Die Anzeigetafeln an den Straßenbahnhaltestellen stellten die Fahrgäste bereits am frühen Sonntagmorgen auf geänderte Fahrpläne ein. Die Polizei werde in „einer ausgewogenen Anzahl“ im Einsatz sein, um einen friedlichen Verlauf von Kundgebungen, Demonstrationen und Aktionen am Tag der Arbeit zu sichern, sagte die Sprecherin.
Am späten Sonntagvormittag twitterte die Polizei, dass ein angemeldeter AfD-Autokorso mittlerweile beendet sei. Dort nahmen etwa 85 Fahrzeuge teil so eine Polizeisprecherin. Wesentlich weniger als erwartet. (bp, dpa)