Erfurt.
Die Vorfreude auf das Domstufen-Festival in Erfurt steigt. In knapp zwei Monaten beginnen die Aufbauarbeiten.
Doch nicht nur diese stellen eine Herausforderung dar. Denn seit der Planung der Vorführung ist viel in der Welt passiert. Daher muss die Verdi-Oper vor ihrem Auftritt in Erfurt nochmal umgeschrieben werden.
Größtes Festival des Freistaats findet in Erfurt statt
Am 24. Juni beginnt der Aufbau des beliebten Erfurter Domstufen-Festivals. Dabei stellen rund 60 Helfer in nur acht Tagen eine Bühne auf die Beine, damit das Event pünktlich am 15. Juli starten kann.
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Das ist die Stadt Erfurt:
- wurde 724 erstmals urkundlich erwähnt
- Landeshauptstadt von Thüringen, mit 214.000 Einwohnern auch die größte Stadt
- Sehenswürdigkeiten: Krämerbrücke und Erfurter Dom
- Oberbürgermeister ist Andreas Bausewein (SPD)
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Wie Generalintendant Guy Montavon am Montag bei einer Pressekonferenz berichtet, wird es bis zum 7. August 21 Aufführungen der Verdi-Oper „Nabucco“ zwischen Severikirche und Mariendom geben. Dann sollen eine 8,5 Meter hohe und zehn Meter breite Mauer sowie eine fünf Meter hohe Skulptur und Zäune auf den Domstufen nach Jerusalem und Babylonien entführen. Das Festival ist eines der größten in Thüringen.
Erfurt: Stück-Ende muss neu gedacht werden
Die Verdi-Oper mit religiös-politischen Konflikten war bereits für 2020 angedacht, musste aber coronabedingt nach zwei Aufführungen verschoben werden. „Vor zwei Jahren, als wir das Bühnenbild entworfen haben, haben wir an alles gedacht, nur nicht an die Ukraine“, sagte Montavon.
In der aktuellen Adaption müsse der Krieg zwingend mitgedacht werden. „In einem Stück, wo es um Vernichtung anderer Völker, anderer Menschen geht, kann man an den heutigen Ereignissen wie Syrien und insbesondere der Ukraine, nicht vorbeiinszenieren.“ Wie genau das aussehen soll, da blieb Montavon, der für die Inszenierung verantwortlich ist, noch vage. „Ich weiß nicht, wie ich das Stück beenden werde.“
Die musikalische Leitung liegt in den Händen des 1. Kapellmeisters am Erfurter Theater, Yannis Pouspourikas. Wie im Vorjahr wird das Orchester nicht mehr in einem Zelt auf dem Domplatz sitzen, sondern per Glasfaser von der Bühne des Theaters auf den Domplatz übertragen. Pouspourikas verwies darauf, dass der Klang so um einiges besser sei. „Das ist extrem positiv.“
Erfurt: HIERFÜR gibt’s noch Karten
Bei voller Auslastung können 2.100 Zuschauer die Aufführung verfolgen. Der Vorverkauf für die insgesamt 74.000 Karten läuft bereits – die Karten für die Kinderaufführungen „Pettersson und Findus und der Hahn im Korb“ seien bereits komplett verkauft. Auch die Kostüme würden schon geschneidert. „Da geht aber noch ordentlich Schweiß, bis das alles gemacht ist“, sagte Ausstattungsleiter Hank Irwin Kittel. Montavon sucht derweil noch männliche Statisten. Er habe schon acht Soldaten, brauche aber noch weitere zwölf.
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Und auch die Pläne für nächstes Jahr stehen schon: 2023 soll Hector Berlioz‘ „Fausts Verdammnis“ in Erfurt aufgeführt werden. (dpa/red.)