Erfurt.
Aller Anfang ist schwer, merken dieser Tage auch die Mitarbeiter bei der EVAG in Erfurt. An sich sollte die neue Ticket-App „Fairtiq“ (sprich: Fertig) den gesamten Nahverkehr in der Stadt vereinfachen. Für alle.
Unter anderem auf Facebook melden sich jetzt aber Kunden in Erfurt zu Wort, die die Welt nicht mehr verstehen wollen. Sie wünschen sich die alte „Handy Ticket App“ zurück, weil wichtige Funktionen bei „Fairtiq“ scheinbar fehlen. Die EVAG gelobt Nachbesserungen – fühlt sich aber auch ein wenig Missverstanden.
Erfurt: Kritik an neuer EVAG-App
Die Kommentare unter dem Facebook-Beitrag der EVAG sind mitunter knüppelhart. „Diese [App] ist einfach nur großer Müll“, schreibt etwa eine Nutzerin. Andere wissen sich etwas diplomatischer auszudrücken: „Kein Hinzufügen von Personen, keine Mitnahme von Rädern oder Hunden. Findet den Fehler!“
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Das ist die Stadt Erfurt:
- wurde 724 erstmals urkundlich erwähnt
- Landeshauptstadt von Thüringen, mit 214.000 Einwohnern auch die größte Stadt
- Sehenswürdigkeiten: Krämerbrücke und Erfurter Dom
- Oberbürgermeister ist Andreas Bausewein (SPD)
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Wo liegt das Problem? Von Seiten der EVAG wird auf Anfrage von Thüringen24 versichert, dass die Hinweise zur neuen App ankommen und sehr ernst genommen werden würden. Allerdings lässt sich die fehlende Funktionalität auch damit erklären, dass die App einen grundsätzlich anderen Ansatz verfolgt.
+++ Mann will über die Gleise gehen – dann kommt’s zum Unglück +++
„Fairtiq“-App soll den Nahverkehr in Erfurt vereinfachen
Die Grundidee hinter „Fairtiq“ soll sein, den Nahverkehr zu vereinfachen. Mit einem Wisch soll man automatisch mit der richtigen Fahrkarte und zum besten Preis unterwegs sein. „Der Fahrgast muss sich keine Gedanken machen, wenn er in Bus und Bahn einsteigt“, so die EVAG.
Die App erkennt automatisch, wie lange der Nutzer gefahren ist und rechnet ab. Klingt zunächst mal praktisch. Aber was macht zum Beispiel ein Vater, der mit seinem Kind in der Straßenbahn unterwegs sein möchte? Da die App immer nur eine Person gleichzeitig verfolgen kann, muss er am Ende doch wieder ein Ticket ziehen.
Nachbesserungen im dritten Quartal dieses Jahres in Erfurt
Man arbeite daran, heißt es dazu von der EVAG. Die Umsetzung sei aber nicht so trivial, wie es vielleicht scheint.
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Im dritten Quartal dieses Jahres könnte es Nachbesserung geben. Dann sollen die Kunden auch über ein SEPA-Lastschriftverfahren bezahlen können. Bisher geht das nur mit Kreditkarte und Paypal. (bp)