Erfurt.
Meistens lautet meine Standard-Döner-Bestellung „Viel Fleisch, wenig Salat und gut scharf bitte!“ – und dabei ist das „Fleisch“ wichtig.
Nur damit komme ich in diesem neuen Imbiss in Erfurt bestimmt nicht so weit. Denn ich möchte den Döner probieren, über den gerade die ganze Stadt spricht.
Auf dem Fischmarkt in Erfurt kannst du dir jetzt nämlich einen ganz besonderen Kebab gönnen. Der Clou: Das Fastfood ist komplett vegan!
Erfurts erster komplett veganer Döner
Im Dezember hatte das „Green Bistro by Kurdischer Döner Kebab“ große Eröffnung. Seitdem hat sich der trendige Laden zum Stadtgespräch Nummer eins entwickelt. Kein Wunder: Immerhin hat es so einen Döner in der Domstadt bisher noch nicht gegeben.
Hauptattraktion ist dabei der so genannte „Seitan“-Döner – eine Art Japan-Türkei-Fusion Gericht. Seitan ist ein Produkt aus Weizeneiweiß, dass im Land der aufgehenden Sonne schon lange ein beliebter Fleischersatz ist. Doch auf die geniale Idee, es auch als Dönerfleisch-Alternative ins Fladenbrot zu tun, ist dagegen relativ neu.
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Und das verrückte: das Seitan wird wie „richtiges“ Dönerfleisch auf dem Drehspieß gegart. Geschabt sieht es dann aber nicht ganz so aus, wie sein fleischiger Bruder. Doch am Ende zählt natürlich nur eines: Der Geschmack. Zeit also für einen Selbstversuch!
Erfurt: Vom Brot bis zur Soße – alles vegan
Wenn du dir den Seitan-Döner bestellst, hast du im „Green Bistro“ die Wahl zwischen drei verschiedenen Soßen. Darunter Erdnuss, Knoblauch und eine scharfe. „Scharf ist auch vegan!“, versichert mir der freundliche Verkäufer. Doch heute ist ja alles sowieso anders. Deswegen entscheide mich für die Erdnuss-Soße – viel Zwiebel und, okay ich konnte doch nicht anders, ordentlich scharf dazu bitte. Sonst ist ein Döner ja kein Döner.
Auch das Fladenbrot im Laden wird vollkommen ohne tierische Produkte zubereitet. Aber das versteht sich ja fast von selbst. Auf dem Teller serviert, sieht das Ganze dann tatsächlich wie ein richtiger Döner aus. Auch wenn die Seitan-Fäden deutlich länger sind, als man es von Dönerfleisch erwarten würde.
Aber probieren wir erst einmal.
Neuer Döner in Erfurt – so schmeckt er
Ich habe es mir nicht nehmen lassen, das Seitan zunächst für sich selbst zu probieren. Okay, ist vielleicht nicht unbedingt fair. Man möchte ja aber auch wissen, worauf man sich einlässt. Und tatsächlich: Die Konsistenz erinnert wirklich ein wenig an Fleisch. Die Assoziationen wandern dabei aber mehr in Richtung magerer Schweinebraten als fettiges Dönerfleisch. Saftig ist es durchaus. Wer aber auf der Suche nach einer Fettexplosion ist, um nächtliche Alkoholexzesse aufzusaugen, wird wohl eher enttäuscht.
Der findet aber in der Domstadt wahrlich genug Alternativen.
In Kombination mit Brot, Gemüse und Soße kann das Seitan schließlich zeigen, was es wirklich kann. Hier kommt die dönertypische Würze nämlich perfekt zur Geltung. Auch das Brot ist überraschend knusprig und perfekt getoastet. Das frische Gemüse dazu rundet es als leckeren, nicht ganz so schwere Mahlzeit ab.
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Ob das für mich zum echten Ersatz für den geliebten Kalbsdöner wird? Vermutlich nicht. Als bekennender Fleischesser gehöre ich aber auch nicht zur Zielgruppe des „Green Bistro“. Wer aber eine gesunde Alternative sucht, um dringende Kebab-Gelüste zu befriedigen, wird sicher nicht enttäuscht. (bp)
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