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Martini-Fest in Erfurt: Corona-Plan kassiert Spott und Häme – „So ein Blödsinn“

Martini-Fest in Erfurt: Corona-Plan kassiert Spott und Häme – „So ein Blödsinn“

Erfurt
Das Martini-Fest findet in Erfurt auf dem Domplatz in abgespeckter Form statt. (Archivbild) Foto: IMAGO / Karina Hessland

Erfurt. 

Wegen der Corona-Pandemie ist das Martini-Fest in Erfurt im vergangenen Jahr komplett abgesagt worden. Für dieses Jahr gibt es ein neues Konzept. Doch das sorgt im Netz auch und vor allem für Hohn und Spott.

Normalerweise gibt es auf dem Domplatz in Erfurt zum Martini-Fest eine große Andacht auf dem Domplatz. Tausende Menschen strömen jedes Jahr dorthin. Kinder erhellen dazu den Platz mit ihren Laternen.

Doch kommenden Mittwoch, 10. November, wird alles anders. In diesem Jahr findet kein Martini-Markt statt. Auch die Andacht kommt anders daher als gewohnt.

Martini-Fest in Erfurt: Gebet dauert nur 15 Minuten

„Was man zum Leben braucht…“, lautet das Motto für das diesjährige Martini-Fest auf dem Erfurter Domplatz. Erstmals wird der traditionelle große Gottesdienst des Kirchenkreises wegen des Coronavirus durch ein Abendgebet ersetzt.

Es gibt eine Teilnahmebegrenzung von 2.500 Menschen. Der Abstand von 1,50 Metern muss dabei eingehalten werden. Auch gilt Maskenpflicht und die 3G-Regel.

100 Ordner sollen die Einhaltung der Regeln vor Ort kontrollieren. Was die Erfurter offenbar besonders aufregt: Das Abendgebet dauert lediglich 15 Minuten. Danach ist alles schon wieder vorbei. Um 18 Uhr geht’s los. Vorab erklingt noch traditionell die Gloriosa.

Bei Facebook wird die Martini-Feier in Erfurt scharf kritisiert. Ein Nutzer schreibt: „So ein Blödsinn, ist doch egal, ob ich mich bei den Massen innerhalb von 15 Minuten oder innerhalb von 60 Minuten anstecke. Entweder ganz oder gar nicht.“

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Das ist das Martini-Fest in Erfurt:

  • Es wird zu ehren des Erfurter Stadtpatrons, dem heiligen Martin von Tours, gefeiert
  • Auch gedenken die Menschen Martin Luther, der auch in Erfurt gelebt hat
  • Die beiden großen Kirchen feiern zusammen seit Jahrzehnten das ökumenische Fest auf den Erfurter Domstufen
  • Vor Ort leuchten Kinder mit ihren Laternen
  • Vor dem Fest um 18 Uhr erklingt der Glockenklang der Gloriosa

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Ein anderer findet: „Das wäre doch totaler Irrsinn!“ Laut der Stadt Erfurt ist die Beschränkung der Feier auf 15 Minuten keine Auflage des Gesundheitsamtes. Das Orga-Team des Kirchenkreises habe so entschieden.

„Laut des Kirchenkreises Erfurt geht es vor allem darum, die Risiken für Kinder und Familien – weil es im Grunde ein Familienfest ist – zu minimieren. Daher wird in diesem Jahr zum Beispiel auch auf Gesang verzichtet“, so eine Sprecherin der Stadt Erfurt zu Thüringen24.

Martini-Fest in Erfurt: Anwohner ziehen Vergleich mit Buga – Stadt wehrt sich

Das Martini-Fest solle dennoch in Kitas und Schulen stattfinden. Auch seien Materialien verteilt worden, damit Familien zu Hause feiern könnten.

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Die Erfurter kritisieren jedoch auch, dass die Buga dieses Jahr stattfinden durfte – und bei diesem Fest große Abstriche gemacht werden. Schließlich findet beides unter freiem Himmel statt, wo die Ansteckungsgefahr niedriger ist.

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Die Stadt Erfurt sagt dazu: „Der Vergleich mit der Buga im Allgemeinen lässt sich nicht ziehen – hier hatten wir an den stärksten Tagen rund 20.000 Besucher auf 35 Hektar. An Martini sind es jedes Jahr rund 10.000 Menschen, die sich auf dem Domplatz treffen.“

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Auch gab es bei der Buga bei Veranstaltungen strengere Hygienebestimmungen. „So waren auch hier zum Beispiel Besucherzahlen begrenzt und für größere Veranstaltungen mussten vorab Platzkarten gekauft werden“, so die Sprecherin aus Erfurt.

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Eine Facebook-Userin ist hingegen froh, dass das Martini-Fest in Erfurt trotz Corona stattfindet. Sie schreibt: „Wenn’s ausfällt, wird rumgeheult. Wenn Kompromisse für alle geschaffen werden, wird gemeckert. Dann bleibt doch alle einfach zu Hause.“ (ldi)