Erfurt / Weimar.
Nun steht es fest! Die 329 Wahlbezirke wurden ausgezählt. Das Rennen bei der Bundestagswahl im Wahlbezirk Erfurt-Weimar hat die die SPD klar gewonnen. Zweistärkste Kraft wurde die AfD.
Alle Informationen findest du hier.
Ergebnisse der Bundestagswahl im Wahlkreis Erfurt – Weimar (Stand: Montag, 10.39 Uhr):
Wahlbeteiligung: 76,5 %
Bereits ausgezählte Wahlbezirke: 329 von 329
Erststimmen Ergebnis der Bundestagswahl in Erfurt-Weimar:
- Antje Tillmann (CDU): 17,4 %
- Susanne Hennig-Wellsow (Linke): 16,4 %
- Carsten Schneider (SPD): 24,4 %
- Sascha Schlösser (AFD): 16,5 %
- Katrin Göring-Eckert (Grüne): 11,8 %
- Christian Poloczek-Becher (FDP): 7,5 %
- Sindy Malsch (Die Partei): 3,0 %
- Tassilo Timm (MLPD): 0,4 %
- Ulrich Josef Masuth (Die Basis): 2,6 %
Zweistimmen Ergebnis der Bundestagswahl in Erfurt-Weimar:
- CDU: 14,3 %
- SPD: 23,9 %
- AfD: 16,2 %
- Linke: 14,0 %
- Grüne: 13,2 %
- FDP: 9,4 %
News-Blog zur Bundestagswahl 2021
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Montag, 27. September
16 Uhr: Grüne holen 6,6 Prozent in Thüringen – so reagiert die Partei
Die Grünen in Thüringen haben bei der Bundestagswahl mit 6,6 Prozent das bisher beste Ergebnis bei einer Bundestagswahl erreicht. „Dieses Wahlergebnis ist vor allem unseren überzeugenden Kandidatinnen und Kandidaten, sowie dem Einsatz der vielen ehrenamtlich Wahlkämpfenden zu verdanken, die in ganz Thüringen für Bündnis90/Die Grünen geworben haben“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Trotz des bisher besten Ergebnisses gebe es jedoch noch Potenial. „Wir bedauern, dass es dennoch nicht gereicht hat, um mit einem zweiten grünen Thüringer in Berlin vertreten zu sein, obwohl wir flächendeckend unser Zweitstimmenergebnis teilweise deutlich steigern und insgesamt über 30.000 Stimmen hinzugewinnen konnten.“
10.39 Uhr: Bodo Ramelow verpasst sich selbst einen Denkzettel
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sieht in dem schlechten Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl einen Denkzettel, nach dem sich die Partei erneuern sollte. „Das Wahlergebnis ist ein Denkzettel, aber es ist auch ein Ansporn, uns zu sortieren und festzulegen“, sagte der Zeitung „Welt“.
Die Partei müsse sich bei ihren Themen fokussieren, sagte Ramelow weiter. „Was sind die Themen, die wir bundesweit massiv spielen müssen?“ Das sei vor allem der soziale Zusammenhalt, der in den vergangenen Jahren massiv verletzt worden sei. Die Menschen im Osten trauten aufgrund von Erfahrungen mit politischen Versprechen auch der Linkspartei nicht zu, ihre Interessen durchzusetzen.
Ramelow sprach sich aber gegen eine Personaldebatte über Fraktions- und Parteiführung aus und stellte sich vor die Parteivorsitzenden Susanne Hennig-Wellsow und Janine Wissler sowie Fraktionschef Dietmar Bartsch: „Dieses Spitzenpersonal hat unter großem Druck gut zusammengearbeitet.“
In den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Montag nannte Ramelow die Konzentration des Wahlkampfes auf die drei Kanzlerkandidaten von Union, SPD und Grünen – sowie ihre Parteien. „Da hat keine inhaltliche Auseinandersetzung mehr stattgefunden.“
Mit Blick auf die innerparteilichen Debatten fügte der Erfurter Regierungschef hinzu: „Es geht nicht darum, Parteitage zu gewinnen, sondern nach außen Kompetenz auszustrahlen.“ Und da solle etwa der Forderung, Bildung und Betreuung beitragsfrei zu gestalten, mehr Kraft gewidmet werden als dem Gendersternchen.
Die Linke lag in den Hochrechnungen vom Sonntagabend bei fünf Prozent. Sie hat aber auch dann Chancen auf den Wiedereinzug ins Parlament, wenn sie unter fünf Prozent fällt. Sie hat nämlich gute Chancen, in Berlin und Leipzig insgesamt drei Direktmandate zu erreichen. Dann bekäme sie nach der Grundmandatsklausel Mandate entsprechend ihrem Zweitstimmenergebnis zugeteilt.
6.00 Uhr: Bodo Ramelow gibt Pandemie Mitschuld
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sieht trotz des schlechten Abschneidens seiner Partei keinen Anlass für personelle Konsequenzen bei der Bundesspitze. Die beiden Spitzenkandidaten der Linken, Janine Wissler und Dietmar Bartsch, hätten einen tollen Wahlkampf gemacht, sagte Ramelow.
Wissler arbeite als Bundesvorsitzende der Linken sehr gut mit ihrer Co-Vorsitzenden Susanne Hennig-Wellsow zusammen. Beide hätten eine Form der Zusammenarbeit gefunden, „wie ich es mir erhofft habe, wie es aber nicht zu erwarten war“.
Vielmehr sei das schlechte Wahlergebnis der Linken vielleicht ein Ausweis dafür, dass die Partei zu lange damit gewartet habe, eine neue Bundesspitze zu wählen. „Wir sind da aber auch Gefangene der Pandemie gewesen“, sagte Ramelow. Die Neuwahl der Bundesspitze der Linken war wegen der Coronakrise mehrfach verschoben worden.
In einem Interview mit dem Radiosender MDR Thüringen sagte Bodo Ramelow außerdem, dass dieser Wahlkampf in Abwesenheit der Politik geführt wurde. Für ihn war die Bundestagswahl stark abhängig von den Personen, die sich haben aufstellen lassen.
Sonntag, 26. September 2021
22.58 Uhr: Carsten Schneider bedankt sich beim „besten Wahlkreis der Welt“
Carsten Schneider (SPD) hat in seinem Wahlkreis eindeutig gewonnen, alle Bezirke sind nun ausgezählt. Der SPD-Mann bedankt sich bei Twitter überschwänglich bei seinen Wählern.
21.35 Uhr: Linken-Chefin ist enttäuscht
Susanne Hennig-Wellsow ist enttäuscht von dem vorläufigen Ergebnis ihrer Partei, Die Linke. Bei Twitter äußert sich die Direktkandidatin aus Erfurt-Weimar darüber, wie es nun weitergehen soll.
20.45 Uhr: CDU verliert anscheinend auf Bundesebene viele Stimmen
Der CDU droht nach Meinung von Landeschef Christian Hirte ein „historisch schlechtes Ergebnis“ bei der Bundestagswahl in Thüringen. Nach Auszählung von 2116 von 2972 Wahlbezirken lag die CDU bei 17,2 Prozent. Vor vier Jahren hatte sie noch 28,8 Prozent erzielt und alle acht Wahlkreise in Thüringen mit ihren Direktkandidaten gewonnen.
„Das ist extrem bitter und schmerzhaft“, sagte Hirte der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Die CDU sei abgestraft worden vor allem für die Bundespolitik – für inhaltliche und personelle Entscheidungen. Immerhin habe der Bundesvorsitzende Armin Laschet auf Bundesebene mit einem Endspurt noch dafür gesorgt, dass die CDU besser abgeschnitten habe als zuvor prognostiziert, so der Thüringer Landesvorsitzende.
19.30 Uhr: Bodo Ramelow enttäuscht vom bisherigen Ergebnissen
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat das Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl als „nicht schön“ bezeichnet. Es sei für die Linken nun wichtig, dass sie überhaupt über die Fünf-Prozent-Hürde kämen, um eine Fraktion im Bundestag bilden zu können, sagte Ramelow am Sonntag bei der Wahlparty der Linken in Erfurt. Die Linke kommt nach den ersten Hochrechnungen von ARD und ZDF nur auf etwa 5 Prozent der Zweitstimmen und muss um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen.
Ramelow sagte, ein Grund für das schlechte Abschneiden seiner Partei sei, dass es den Linken nicht gelungen sei, sich als das soziale Gewissen Deutschlands zu präsentieren und zu zeigen, dass die Partei „Ost-Themen“ in den Vordergrund stelle. Diese Themen seien aber der Markenkern der Linken gewesen und müssten das auch weiterhin sein, sagte Ramelow.
Der stellvertretende Landesvorsitzende der Thüringer Linken, Steffen Dittes, sagte, das Abschneiden der Partei sei „bitter und enttäuschend“. In den nächsten Wochen müssten die Gründe dafür intensiv analysiert werden.
18.59 Uhr: Grünen-Abgeordnete ist mit ersten Ergebnissen zufrieden
Die aus Thüringen stammende Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt hat sich nach der 18.00-Uhr-Prognose zur Bundestagswahl zufrieden über das Abschneiden ihrer Partei geäußert. „Wir sind sehr froh darüber. Das war eine Generationenwahl. Auch wenn wir uns noch mehr erhofft hätten“, sagte Göring-Eckardt am Sonntagabend in der ARD. Nach den Prognosen von ARD und ZDF verbessern sich die Grünen auf 14,5 bis 15 Prozent (2017: 8,9).
Man werde nun alles daran setzen, „in Verhandlungen, in die wir dann hoffentlich gehen, dafür zu sorgen, dass wir Klimaschutz und Gerechtigkeit in diesem Land mit einem echten Aufbruch verbinden“.
Die Grünen-Politikerin betonte: „Viele junge Leute hoffen darauf, und denen will ich sagen: 100 Prozent Energie dafür kann von uns erwartet werden.“ Beim MDR wollte sich Göring-Eckardt, die im Wahlkreis Erfurt-Weimar-Weimarer Land II für den Bundestag kandidiert hat, auf Koalitionsoptionen nicht festlegen. Sie sagte nur, „nach den Programmen haben wir mehr Übereinstimmung mit der SPD“.
18.46 Uhr: AfD führt im Wahlkreis, SPD freut sich auf Bundesebene
Thüringens SPD-Landesvorsitzender Georg Maier freut sich über den prognostizierten Aufwärtstrend seiner Partei bei der Bundestagswahl. „Das ist sensationell“, sagte Maier am Sonntag in Erfurt bei der Wahlparty der Sozialdemokraten. „Wir haben das Ding gedreht.“ Dass eine Partei innerhalb weniger Wochen in der öffentlichen Meinung so stark zugelegt habe wie die SPD komme nur ganz selten vor. Dennoch wolle er noch nicht zu früh triumphieren, sagte Maier.
Die SPD kann nach den ersten Prognosen deutlich im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 zulegen und liefert sich mit der CDU ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Maier sprach von einem „historischen Erfolg“ für die Sozialdemokraten.
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz sei in den vergangenen Wochen im ganzen Land präsent gewesen. Das sei ein wichtiger Faktor für den Erfolg der SPD gewesen. „Die Menschen wollen, dass Olaf Scholz Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland wird“, sagte Maier. Das zeige sich in den Zahlen der ersten Prognosen.
18.25 Uhr: Union und SPD liefern sich Kopf-an-Kopf-Rennen
Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, sieht in ersten Prognosen nach der Bundestagswahl einen „starken Auftrag“ für die SPD. „Es gibt einen ganz klaren Zuspruch der Wählerinnen und Wähler für Olaf Scholz als Bundeskanzler“, sagte Schneider am Sonntag im MDR.
Dafür müsse man sich nur die Balken ansehen, argumentierte Schneider. Nach den ersten Prognosen von ARD und ZDF von 18.00 Uhr liefern sich Union und Sozialdemokraten ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz eins. Schneider sprach von einem „wahnsinnigen Aufholkampf“ der SPD. Der gebürtige Thüringer trat im Wahlkreis Erfurt – Weimar – Weimarer Land II an.
18.00 Uhr: Auszählung beginnt in Thüringen
In Thüringen beginnt die Auszählung der abgegebenen Stimmen für die Bundestagswahl. Um 18 Uhr schlossen am Sonntag die gut 2400 Wahllokale im Freistaat, in denen die Wahlberechtigten seit dem Morgen ihre Stimmzettel ausfüllen konnten. Zehntausende Menschen hatten bereits zuvor per Briefwahl abgestimmt.
Bis 16 Uhr lag die Wahlbeteiligung laut Landeswahlleiter bei 66,2 Prozent. In Thüringen waren rund 1,7 Millionen Menschen ab 18 Jahren wahlberechtigt. In den acht Thüringer Wahlkreisen traten 88 Bewerber um ein Direktmandat für den Bundestag an. Über die 19 Landeslisten von Parteien traten 226 Bewerber an, darunter 65, die sich auch um ein Direktmandat bewarben.
17.46 Uhr: Teilweise herrschte regelrechter Andrang an Wahllokalen
In Erfurt hatten sich am Vormittag teilweise Schlangen vor den Wahllokalen gebildet. Organisatorische oder technische Probleme habe es bei der Stimmabgabe bislang nicht gegeben, teilte das Büro des Landeswahlleiters auf Anfrage mit. Auch die wegen der Corona-Pandemie in den Wahllokalen des Freistaates geltende Maskenpflicht habe kaum für Probleme gesorgt.
Lediglich zwei Fälle seien bekannt geworden, bei denen Wahlberechtigte darauf bestanden, ohne Mund-Nasen-Schutz ein Abstimmungslokal zu betreten. Sie seien darauf hingewiesen worden, dass Masken getragen werden müssten, hieß es. Landesweit hätten die Wahlvorstände einen Maskenvorrat für Vergessliche vor Ort gehabt. Auch die Polizei sprach von einem ruhigen und störungsfreien Wahlverlauf.
In den acht Thüringer Wahlkreisen werben 88 Direktkandidaten um ein Direktmandat für das Parlament. Mit Landeslisten treten 19 Parteien an.
Besonders spannend ist der Kampf um das Direktmandat in Thüringen im Wahlkreis Erfurt – Weimar – Weimarer Land II, wo die bisherige Mandatsinhaberin Antje Tillmann (CDU) vom Parlamentarischen Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, der Vorsitzenden der Grünen-Bundestagsfraktion, Katrin Göring-Eckardt, und der Bundesvorsitzenden der Linken, Susanne Hennig-Wellsow, herausgefordert wird.
17.28 Uhr: Wahlbeteiligung wohl höher als bei der Bundestagswahl 2017
Bei der Bundestagswahl zeichnet sich in Thüringen eine höhere Wahlbeteiligung als 2017 ab. Bis 16 Uhr hatten am Sonntag rund 66,2 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme in einem der rund 2400 Wahllokale oder per Briefwahl abgegeben, wie Landeswahlleiter Günter Krombholz mitteilte.
Vor vier Jahren waren es zu diesem Zeitpunkt 60,6 Prozent. In den mehr als 2400 Wahllokalen machten 43,7 Prozent der Wahlberechtigten ihre Kreuze auf den Stimmzetteln (2017: 45,5 Prozent). In Thüringen sind 1,7 Millionen Menschen ab 18 Jahre wahlberechtigt. Die Wahllokale sind noch bis 18 Uhr geöffnet.
Unterdessen lief der Wahltag in unserem Wahlkreis ohne besondere Zwischenfälle ab. Der Kreiswahlleiter sagte gegenüber Thüringen24, es seien ein paar Wähler mit ihren Briefunterlagen an der Urne erschienen. Da waren sich die Helfer manchmal nicht sicher, wie man damit umgehen soll (man kann sie natürlich genau so in die Urne werfen).
16.43 Uhr: Susanne Hennig-Wellsow gibt ihre Stimme ab
Mittlerweile hat sich auch die Linke-Kandidatin Susanne Hennig-Wellsow beim Gang zur Urne erwischen lassen. Sie möchte im Kreis per Direktmandat in den Bundestag kommen. Selbst wenn das nicht klappt, ist ihr aber ein Sitz im Bundestag mehr als sicher. Immerhin ist sie auf der Landesliste die unangefochtene eins.
15.46 Uhr: Wahlbeteiligung in Thüringen weiter hoch
Bis 14 Uhr haben nach Angaben des Landeswahlleiters in Thüringen 34,5 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Bei der vergangenen Bundestagswahl in 2017 betrug die Urnenwahlbeteiligung zur selben Zeit 35,8 Prozent. Allerdings sind in diesen Zahlen die Briefwähler nicht enthalten.
14.05 Uhr: SO hoch ist die Wahlbeteiligung in Thüringen bisher
In Thüringen werden anhand von Meldungen ausgewählter Wahlbezirke am Wahltag Zwischenstände zur Höhe der Wahlbeteiligung festgestellt. Bis 12 Uhr haben rund 24,6 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme in einem Wahllokal abgegeben. Zum selben Zeitpunkt waren es bei der Bundestagswahl 2017 24,5 Prozent. Die Briefwähler sind bei diesem Ermittlungsergebnis nicht enthalten.
13.00 Uhr: Bodo Ramelow lobt Angela Merkel – „starke Frau“
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für ihr besonnenes Handeln in schwierigen Situationen gelobt. „Es bleibt für mich ihre ruhige Art, in kritischen Situationen auch komplizierte Verhältnisse gut zu moderieren“, sagte Ramelow der seiner Stimmabgabe für die Bundestagswahl am Sonntag in Erfurt.
Das vor allem sei es, was er persönlich von 16 Jahren Kanzlerschaft Merkels behalte – „unabhängig davon, was meine politische Bewertung von Manchem ist“, sagte Ramelow. Merkel sei eine „starke Frau“. „Politisch teile ich vieles nicht, von dem, was sie getan hat“, betonte der Linke-Politiker.
Zugleich merkte Ramelow an, Merkel habe stets darauf geachtet, nicht als Ostdeutsche wahrgenommen zu werden. „Das war der Preis dafür, dass sie in der CDU als Parteivorsitzende überleben konnte“, sagte er. Er verstehe, warum sie das gemacht habe. „Aber ich glaube, es würde uns besser tun, wenn wir das Thema Zusammenwachsen wieder stärker in den Mittelpunkt kriegen“, sagte Ramelow. Ostdeutschland und Westdeutschland dürften sich nicht weiter entfernen.
Der 65-Jährige gab am Sonntagvormittag seine Stimme in Begleitung seiner Frau und Hund Attila ab. „Es ist ein wichtiger Tag in einer Demokratie“, sagte Ramelow. Dass er anders als sein Amtskollege in Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), sich gegen eine Briefwahl entschied, habe keine „prinzipiellen Gründe“, wie er sagte. „Es ist für mich eine gute Bürgerpflicht und ich mache das gerne“, sagte Ramelow.
12.39 Uhr: Hier bekommt jeder Wähler einen eigenen Kuli
In dem kleinen Wahllokal in der Christian-Reichart-Grundschule in Erfurt haben gegen 10.45 Uhr schon etwa 130 Wahlberechtigte ihre Stimme abgegeben. Hier bekommt jeder Wähler sogar seinen eigenen Kuli und darf diesen auch behalten. „Wir haben 350 Kulis bekommen, die jeder als Geschenk des Bundeswahlleiters behalten kann“, so Wahllokalleiter Guido Kläser zur „Thüringer Allgemeinen“. Man rechne insgesamt mit etwa 25o Wählern.
10.14 Uhr: SPD-Spitzenkandidat gibt Stimme ab
Der Thüringer Spitzenkandidat der SPD, Carsten Schneider, hat am Sonntagmorgen im Wahllokal in der Kita „Kinderland“ in Erfurt seine Stimme für die Bundestagsswahl 2021 abgegen.
08.45 Uhr: Wahllokale geöffnet! SIE beeinflussen die erste 18-Uhr-Prognose
Seit acht Uhr sind die 60.000 Wahllokale in Deutschland geöffnet. Rund 60,4 Millionen Menschen sind aufgerufen, zur Bundestagswahl ihre Stimmen abzugeben – davon 2,8 Millionen Erstwähler.
Es wird damit gerechnet, dass dieses Jahr so viele Menschen wie nie zuvor ihre Stimme per Briefwahl abgeben werden – laut Bundeswahlleitung mindestens 40 Prozent der Wähler.
Doch die hohe Anzahl an Briefwählern wird zu einem echten Problem, denn zum Beispiel nutzen vor allem besonders ältere Menschen überdurchschnittlich häufig die Briefwahl und Menschen über 60 Jahre wählen eben anders als jene, die ins Wahllokal gehen. So erzielen Union und SPD traditionell bei den Senioren bessere Ergebnisse als bei Jüngeren. Deswegen könnten die Nachwahlbefragungen an den Wahllokalen das tatsächliche Stimmungsbild, das sich bei der Auszählung der Stimmen später ergibt, verzerren. Mehr dazu erfährst du in unserem Bundestagswahl-Newsblog.
Samstag, 25. September
16.53 Uhr: Göring-Eckardt setzt auf Klimaregierung
Katrin Göring-Eckardt rührt für die Grünen die Werbetrommel. Ihr geht es – welch Überraschung – vor allem um den klimawandel. Daher mischte sie sich gestern auch unter die Aktivisten des globalen Klimastreiks. Die kommende Bundesregierung sei die letzte, die die Klimakrise noch maßgeblich mit beeinflussen könne, sagt sie bei Instagram.
16.05 Uhr: Schneider wettert gegen AfD
Laut einiger Umfragen – die allerdings nur ein punktuelles Stimmungsbild wiedergeben – könnte die AfD bei den Zweitstimmen in Thüringen erstmals stärkste Partei werden.
„Ich möchte, dass wir hier von Thüringen ein Signal aussenden, dass die AfD nicht die stärkste Kraft, sondern dass die Sozialdemokraten die stärkste Kraft in Thüringen sind und dass dieses Land rot ist und progressiv, fortschrittlich und nicht menschenfeindlich“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, in Erfurt.
Bundestagswahl 2021 in Erfurt – Weimar: Kann Antje Tillmann (CDU) ihr Amt verteidigen?
Dreimal in Folge konnte sich Amtsinhaberin Antje Tillmann (CDU) das Direktmandat im Kreis 193 sichern. 2017 holte sie 27,3 Prozent der Stimmen und landete deutlich vor der Konkurrenz von SPD, Linke und AfD. Auch für dieses Jahr rechnet sie sich gut Chancen aus – sie muss sich allerdings gegen ein breites Kandidatenfeld behaupten. Die Linke schickt mir ihrer Bundesvorsitzenden Susanne Hennig-Wellsow eine starke Kandidatin ins Rennen. Und die AfD hat in der Wahl 2017 aus dem Stand 17,5 Prozent der Stimmen für ihren Kandidaten geholt.
Aber gut, damals kandidierte immerhin Stephan Brandner für die AfD. Er war Spitzenkandidat seiner Partei und saß zuvor schon drei Jahre lang im Landtag. In diesem Jahr sieht die Situation etwas anders aus. Da tritt für die AfD mit Sascha Schlösser ein Kandidat an, den wohl die wenigsten Wähler kennen dürften. Rechnet sich die Partei in anderen Wahlkreisen vielleicht höhere Chancen aus?
Bundestagswahl in Erfurt – Weimar: Linke schicken ihre Bundeschefin ins Rennen
Die Konkurrenz ist jedenfalls groß. Bei den Linken bewirbt sich die Bundesparteivorsitzende Susanne Hennig-Wellsow um das Direktmandat im Kreis. Sie war bisher noch nicht im Bundestag, hat jedoch viel parlamentarische Erfahrung im Landrat und ist als Bundeschefin der Linken über die Landesgrenzen hinweg bekannt.
Mit einer brisanten Forderung hat sie erst neulich auf sich aufmerksam gemacht. Sollte Rot-Grün-Rot sich bei der Bundestagswahl durchsetzen und danach koalieren, will sie den Hartz-4-Satz bereits in den ersten 100 Tagen deutlich erhöhen.
Bundestagswahl in Erfurt – Weimar: Carsten Schneider (SPD) hofft auf ein Comeback
Für die SPD kandidiert Carsten Schneider. Er bewirbt sich bereits zum siebten Mal um ein Direktmandat im Kreis. 1998, 2002 und 2005 konnte er es für sich gewinnen. Seitdem musste er sich drei Mal gegen Tillmann (CDU) geschlagen geben. Wer weiß, vielleicht steht der Wind mit den derzeitigen Umfragewerten seiner Partei ja günstig und er erobert den Kreis zurück?
Er müsste allerdings einiges an Boden gut machen. 2017 holte er 18,2 Prozent der Stimmen und lag damit mehr als neun Prozentpunkte hinter seiner Konkurrenz aus der CDU. Das war sein bisher schwächstes Ergebnis in der Direktwahl.
Das sind die Kandidaten der anderen Parteien:
- FDP: Christian Poloczek-Becher – Handelsfachwirt, geboren 1977
- Grüne: Katrin Göring-Eckardt – MdB, geboren 1966
- Die Partei: Sindy Malsch – Angestellte, geboren 1986
- MLPD: Tassilo Timm – Gleisbauer, geboren 1986
- Die Basis: Ulrich Josef Masuth, Kabarettist, geboren 1957
Bundestagswahl 2021: So kannst du deine Stimme abgeben
Die Wahlbenachrichtigung für die Bundestagswahl 2021 solltest du längst zugeschickt bekommen haben. Dort steht alles drin, was du wissen musst, um deine Stimme abzugeben.
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Bundestagswahl in Thüringen:
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Für die Wahl selbst musst du nur deinen Personalausweis oder einen Reisepass mit ins Wahllokal nehmen. Voraussetzung ist, dass du im Wählerverzeichnis eingetragen bist.
Briefwahl zur Bundestagswahl? Neuer Rekord zeichnet sich ab
In Thüringen zeichnet sich übrigens ein echter Rekord beim Anteil der Briefwähler ab. Bis einschließlich Mittwoch wurden rund 4.21.100 Briefwahlunterlagen für die Wahl am Sonntag angefordert, wie der Wahlleiter am Freitag mitteilte. Das entspricht einem Anteil von 24,6 Prozent von den rund 1,7 Millionen Wahlberechtigten in Thüringen.
Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl im Jahr 2017 hatten sich zum gleichen Zeitpunkt 258.500 Thüringer für die Briefwahl entschieden, was seinerzeit einem Anteil von 14,6 Prozent entsprach.