Erfurt.
Wie fühlt man sich denn da als Anwohner in Erfurt?
Eine Seniorin hatte den Wunsch, dass an der Martin-Niemöller-Straße in Erfurt eine Sitzbank aufgebaut wird. Und sie sollte die Bank tatsächlich bekommen. Das war im November 2020.
Mitte 2021 aber ist diese Sitzbank wieder Schrott, denn: Die Stadt Erfurt hat sie bereits abgerissen – nach nicht mal einem Jahr! Der Grund hat es in sich und macht wütend.
Erfurt: Seniorin kriegt ihre ersehnte Sitzbank – Nach nicht mal einem Jahr wird sie abgerissen
Das Garten- und Friedhofsamt hatte sie im Rahmen der Aktion „222 Bänke für Erfurt“ aufgebaut. Der Standort an der Martin-Niemöller-Straße liegt in der Nähe vieler Supermärkte und anderer Geschäfte.
Sie sollte eigentlich den älteren Anwohnern der anliegenden Mehrfamilienhäuser eine Möglichkeit geben, Pause zu machen. Für sie ist der Weg zum Einkaufen und zurück oft beschwerlich.
Erfurt: Aus diesem Grund lässt die Stadt die Bank wieder abbauen
Doch anstelle der älteren Menschen machten es sich dort oft Jugendliche bequem – und das vor allem spätabends und nachts. „Anwohner berichteten von ‚Trinkgelagen‘ und wildem Urinieren. Zusätzliches Resultat waren Müll, der achtlos liegengelassen wurde, und Zigarettenkippen“, beschreibt die Stadt die Lage vor Ort.
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Das ist die Stadt Erfurt:
- wurde 724 erstmals urkundlich erwähnt
- Landeshauptstadt von Thüringen, mit 214.000 Einwohnern auch die größte Stadt
- Sehenswürdigkeiten: Krämerbrücke und Erfurter Dom
- Oberbürgermeister ist Andreas Bausewein (SPD)
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Hinzu kamen laute Gespräche und Musik. Ein Zustand, der die Anwohner auf Dauer Nerven kostete. Deswegen muss die Bank jetzt schon wieder weichen. Zwei Mitarbeiter des Garten- und Friedhofsamtes entfernten die Bank samt Fundamente und Betonplatten mit einem Mini-Bagger. Die Materialkosten für die Bank lagen bei 600 Euro. Sie wird eingelagert und an anderer Stelle wieder aufgebaut.
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222 Bänke für Erfurt – das steckt dahinter
2018 hatte die Stadt in einer Ratssitzung beschlossen, 222 zusätzliche Bänke in Erfurt aufzustellen. Bürger der Stadt hatten Vorschläge einreichen können, an welchen Standorten sie sich das zusätzliche Sitzmöbel wünschen.
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„Dieses Angebot soll für alle Generationen entstehen; für Eltern und Kinder, als Begegnungsort für Familien, Treffpunkt für Jugendliche und Rastpunkt für ältere Menschen oder einfach als Platz zum Pausieren, Gedanken schweifen lassen und Beobachten“, sagte Alexander Thumfart, damaliger Fraktionsvorsitzender der Grünen im Erfurter Stadtrat, nach der Sitzung. (vh)
Katzenbesitzerin mit grausamer Entdeckung
Ein ganz anderes Thema sorgt in Erfurt gerade ebenfalls für Aufregung. Eine Katzenbesitzerin fand ihren Kater so vor, wie man ihn auf gar keinen Fall sehen möchte. Was passiert ist, schockiert. Mehr dazu >>>hier.