Erfurt.
Aufgewühlt, emotional und betroffen zeigt sich Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) aus Thüringen am Dienstag in einem persönlichen Post der „Die Linke“- Website: Hier nimmt er nicht nur Abschied von der Osterzeit, sondern auch von fünf Menschen, die ihm viel bedeuten.
Thüringer Ministerpräsident Ramelow twittert „#RIP Time to say Goodbye“
Diese Worte berühren. Denn auch auf Twitter macht Bodo Ramelow nach dem Osterfest auf die verstorbenen aufmerksam: „Ostern ist für Christen das Fest der Hoffnung und vor allem der Auferstehung. Dieses Ostern war für mich leider mehr geprägt durch abschied nehmen. #RIP Time to Say Goodbye.“
Er trauere um fünf verschiedene Menschen, zu denen er zwar unterschiedliche Beziehungen hatte und die auch charakterlich sehr verschieden gewesen sein sollen – dennoch haben sie ihm viel gelehrt und gezeigt.
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Der erste Verstorbene, über den Ramlow trauert, ist der letzte Überlebende des Konzentrationslager Buchenwald: Günter Pappenheim. Bis zu seinem Tod am 31. März war er ein „engagierter Antifaschist und Kämpfer gegen jede Form des alten und neuen Nazismus“, berichtet Ramelow.
Deswegen sei ihm im letzten Jahr auch der Thüringer Verdienstorden verliehen worden. Trotzdem ist sich Ramelow sicher, dass er ihn nie vergessen wird: „Jedes Mal, wenn wir den Schwur von Buchenwald sprechen, werden wir auch an Günter und sein Vermächtnis denken.“
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Das ist das Bundesland Thüringen:
- der Freistaat Thüringen hat rund 2,1 Millionen Einwohner auf 16.000 Quadratkilometer Fläche
- Landeshauptstadt und zugleich größte Stadt ist Erfurt
- weist eine hohe Dichte an wichtigen Kulturstätten auf, darunter das „Klassische Weimar“ (Unesco-Weltkulturerbe), das Bauhaus in Weimar und die Wartburg bei Eisenach
- Ministerpräsident ist Bodo Ramelow (Linke), regierende Parteien sind Linke, SPD, Grüne
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Seit dem 29. März trauert Ramelow außerdem über den Tod von Hans-Gerd Öfinger, der für ihn viele Jahre ein wichtiger Mitstreiter in der Partei war. Außerdem schätzte er seine informierten Artikel zur hessischen Landespolitik und Arbeit als Journalist und Hessen-Korrespondent des „Neuen Deutschland“ (ND).
Thüringen: Bodo Ramelow zeigt sich sichtlich getroffen
Am Ostermontag erreichte den Thüringer Ministerpräsidenten zusätzlich die Nachricht über den Tod von einem weiteren Mitstreiter: Joachim Kaufmann. Ihm sei er das erste mal nach seinem Umzug nach Erfurt im Gewerkschaftshaus begegnet. Hier war er im Hauptamt bei der Volksfürsorge angestellt und ehrenamtliches Mitglied der Gewerkschaft HBV.
Er habe insbesonders für sein Hobby das Funken gelebt. In seiner Freizeit habe er jungen und alten Menschen über Kurz- und Langwellen aufgeklärt, auch wenn es in der heutigen Zeit eher weniger benötigt wird.
Vermissen wird Ramelow außerdem seine hbv-Kollegin Giesela Mühlberg, welche am 22. März im hohen Alter verstarb. In seiner Zeit als Jungsekretär habe er viel von ihr erlernt. Außerdem habe sie für die Themen Frauenrechte und Emanzipation in der Gewerkschaft gestanden.
Abschließend verabschiedet sich Ramelow von Heiner Halberstadt. Der Thüringer Ministerpräsident schreibt, dass er stets ein „ehrlicher und zuverlässiger Berate und Begleiter“ gewesen sei. Von Erfurtern sei er außerdem nicht ohne Grund das „linke Gewissen Frankfurts“ genannt worden. (mbe)