Der junge Lehrer ist von Bayern nach Thüringen gezogen, um an einer staatlichen Schule in Gotha zu unterrichten. Dr. Marcel Youmbi Foka ist Gymnasiallehrer. Auf dem Erfurter Anger erlebte er jetzt jedoch Schlimmes. In Bayern und Hessen habe er so etwas noch nicht erlebt. Was ist ihm in der Erfurter Innenstadt bloß passiert?
Auf dem Erfurter Anger: Junger Lehrer macht schlimme Erfahrung
Bereits seit 15 Jahren lebt der gebürtige Kameruner in Deutschland. Nach seinem Studium promovierte er in Erlangen. Und engagierte sich dort auch politisch in der CDU. Rassismus habe er vorher nur aus den Medien gekannt, berichtete Dr. Foka gegenüber dem „MDR“.
In Thüringen offenbarte sich für den Lehrer jedoch ein komplett anderes Bild. Hier muss er sich nun rassistischen Anfeindungen stellen. In der Schule in Gotha wird er sogar von Schülern rassistisch beleidigt und bedroht. Doch es kommt noch schlimmer. Foka wurde auf offener Straße mit einer Fahrradkette angegriffen.
Seitdem fürchtet sich der Gymnasiallehrer vor weiteren körperlichen Anfeindungen. „Nach diesem Angriff hab ich wirklich Angst gehabt. Ich war nicht mehr in der Lage meine Wohnung zu verlassen. Ich hatte Angst von meiner Wohnung, von meinem Haus wegzugehen“, erzählte er dem „MDR“.
Anger Erfurt: So etwas hat Dr. Foka noch nicht erlebt
Vor drei Wochen wurde der Lehrer am Erfurter Anger erneut angepöbelt und rassistisch beleidigt.
An einen fröhlichen Bummel durch die Erfurter Innenstadt ist seitdem nicht mehr zu denken. Er fühle sich nicht mehr sicher und willkommen in Thüringen. „Ich habe Rassismus vorher nicht so konkret als Person, nicht so greifbar erlebt“, erklärte er.
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Der Lehrer habe aber auch Menschen kennengelernt, die ihn unterstützen würden.
Er wäre auch gerne in Thüringen geblieben, doch neben den Anfeindungen hat er nun ein weiteres Problem. Denn die Schule an der er unterrichtet will ihn nach der Probezeit nicht weiterbeschäftigen.
Schade, denn das Land braucht eigentlich jeden Lehrer. Deshalb will Dr. Foka dagegen nun einen Widerspruch einlegen. (mia)