Erfurt.
Es ist ein Fall von vielen. Ein Mann aus Erfurt hat einen Albtraum hinter sich.
Uwe Volland aus Erfurt hat überlebt. Weil seine Lunge versagte, stand das Leben des 58-Jährigen auf der Kippe.
Erfurt: Uwe hat es geschafft!
Nach zwei Monaten voller Angst und Bangen blicken Uwe und seine Familie aber endlich wieder hoffnungsvoll in die Zukunft. Ein langer Krankenhausaufenthalt inklusive einer zweiwöchigen ECMO-Therapie auf der Intensivstation des Helios Klinikums Erfurt ebneten den Weg zurück ins Leben.
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Zu Tränen gerührt kann Uwe jetzt von seinem Krankheitsverlauf berichten. „Anfang Juni war ich auf Montage und bemerkte, dass mir das Atmen zunehmend schwerer fiel“, erinnert er sich. Seine Ehefrau bemerkte zudem, dass die Lippen ihres Mannes ungewöhnlich blau schimmerten.
Der 58-Jährige begab sich mit diesen Symptomen direkt zum Hausarzt. Nach angeordneter stationärer Aufnahme stellten die Ärzte im Katholischen Krankenhaus in Erfurt die Diagnose eines lebensbedrohlichen Lungenversagens (ARDS). Schnell wurde der Kontakt zum Helios Klinikum Erfurt ins ARDS-Zentrum geknüpft.
Plötzlich ging alles ganz schnell
Nach kurzem telefonischem Austausch war klar: Uwe kommt für die ECMO-Therapie in Frage – eine Therapie mit einer Maschine, die die Funktion seiner Lunge vollständig übernimmt. Die Verlegung ins Helios Klinikum verlief zügig.
Eine emotionale Achterbahnfahrt
Die Familie mit Ehefrau, Sohn und Tochter begleitete Uwe während des gesamten Krankheitsverlaufes. Eine emotionale Achterbahnfahrt: Denn schon die Verlegung bekam Uwe nicht mehr bewusst mitb. Wenige Sequenzen sind alles, was ihm von diesem Sommer in Erinnerung bleibt.
„Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schlimm diese Zeit für meine Familie gewesen sein muss. Eine Ausnahmesituation über mehrere Wochen hinweg. Sie haben mich oft besucht und hatten sich dabei vermutlich schon mehrmals gedanklich von mir verabschiedet. Jeden einzelnen Rückschlag meines Gesundheitszustandes mussten sie hautnah miterleben. Allein die Vorstellung daran tut mir im Herzen weh“, erzählt Uwe – und ist dabei zu Tränen gerührt.
Das ist die ECMO-Therapie
Die Entscheidung der Intensivmediziner des Helios Klinikums Erfurt, auf die ECMO-Therapie zu setzen, erwies sich als lebensrettend. Bei dieser Therapieform übernimmt eine Maschine vorübergehend die Funktion der Lunge und versorgt den Körper mit Sauerstoff.
Sauerstoffarmes, kohlendioxidreiches Blut wird dabei aus dem Körper in die ECMO-Maschine gepumpt, vom Kohlendioxid befreit und mit Sauerstoff angereichert. Anschließend wird das „frische” Blut in den Körper zurückgeleitet.
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Die Lunge wird so keinerlei Belastung ausgesetzt und kann sich erholen. „Das Verfahren kommt bei Patienten zum Einsatz, deren Lunge oder Herz schwerst geschädigt sind“, erklärt Heinrich V. Groesdonk, Chefarzt der Interdisziplinären Intensivmedizin und Intermediate Care des Helios Klinikums Erfurt.
Es liegt im Grenzbereich des derzeit intensivmedizinisch Machbaren. Deutschlandweit gibt es in den Helios Kliniken etwa 30 Geräte, mit denen eine ECMO-Therapie durchgeführt werden kann – im Helios Klinikum Erfurt stehen fünf davon.
Kompakte Geräte von etwa zwölf Kilogramm können mobil eingesetzt werden – so wie bei der nahtlosen Herz-Lungen-Unterstützung von Uwe. Trotz allen Fachwissens bleibt der Betrieb eines ECMO-Gerätes ein aufwendiges und risikoreiches Verfahren
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„Mit der ECMO-Therapie helfen wir Patienten, die mit herkömmlichen Beatmungstechniken an ihrem Lungenschaden verstorben wären“, erklärt Groesdonk und fügt hinzu: „Der Patient kam mit schwerstem Lungenversagen zu uns ins Klinikum. Dank der zweiwöchigen ECMO-Therapie kann er unsere Station jetzt auf zwei Beinen laufend verlassen.“ Auf die Leistung seines Teams sei er absolut stolz – „ein wirklich schöner Erfolg, der auch mich berührt.“ (ck)