Erfurt.
Auch gegen Polizisten aus Thüringen hat es Verfahren im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch und -pornografie gegeben. Seit 2012 hat die Landespolizeidirektion mindestens vier Disziplinarverfahren gegen eigene Beamte wegen des Verdachts auf den Besitz von Kinderpornografie eingeleitet, wie die Behörde der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
Polizisten in Thüringen sind angeklagt wegen des Besitzes von Kinderpornografie
In zwei Fällen aus Thüringen haben die Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht mit der Entfernung aus dem Dienst geendet. Ein Verfahren sei vor dem Verwaltungsgericht Meiningen eingestellt worden, ein weiteres laufe noch.
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Das Landeskriminalamt erfasste in seinen Polizeilichen Kriminalstatistiken der vergangenen zehn Jahre insgesamt 13 Ermittlungsverfahren mit Thüringer Polizisten als Tatverdächtige, in denen es um Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie, sowie 14, in denen es etwa um sexuelle Handlungen an Kindern oder deren Missbrauch ging.
Einige der Fälle mit Pornografie-Bezug endeten mit Geldstrafen und mit Strafbefehlen in Verbindung mit Tagessätzen. Bei einigen Ermittlungsverfahren wegen sexuellen Handlungen oder Missbrauchs kam es den Angaben nach zu Freiheitsstrafen mit mehreren Jahren Bewährung. Zwei seien noch in Bearbeitung.
Ermittlungsverfahren wegen Geringfügigkeit eingestellt
In einigen anderen Fällen wurden die Ermittlungsverfahren den Angaben nach eingestellt – etwa wegen Geringfügigkeit oder weil kein hinreichender Tatverdacht zur Erhebung der öffentlichen Klage bestand.
Zum Vergleich: Allein in der Polizeilichen Kriminalstatistik Thüringens für 2018 sind insgesamt 446 Fälle sexuellen Missbrauchs von Kindern und 232 Fälle von Besitz, Erwerb, Verbreitung oder Herstellung kinderpornografischer Schriften gelistet – unabhängig von der Identität der Tatverdächtigen.
Auch in NRW hat es mindestens 18 Fälle in den letzten zehn Jahren gegeben
Im März wurde bekannt, dass in Nordrhein-Westfalen innerhalb der vergangenen zehn Jahre in mindestens 18 Fällen straf- oder disziplinarrechtliche Ermittlungen wegen Kindesmissbrauchs oder Kinderpornografie gegen Polizisten geführt wurden. (dpa/fb)