Erfurt.
#goodlife und #dontworry: Ja, Sorgen hat sich Daniel Rechberger bei dem umstrittenen Post auf Instagram offenbar überhaupt nicht gemacht. Entspannt angelehnt, mit cooler Sonnenbrille und angewinkeltem Bein steht er da, der Spieler des FC Rot-Weiß Erfurt.
Rot-Weiß Erfurt: Daniel Rechberger hat Ärger wegen Instagram-Foto
Eigentlich ein typisches Foto der rot-weißen Nummer 29. Auf seinem Instagram-Kanal zeigt sich der 23-Jährige seinen mittlerweile gut 48.000 Followern gern selbst: bedeutsame Posen in Erfurt und vielen anderen Städten, meist liegt der obligatorische Filter darüber.
Holocaust-Mahnmal erinnert an Völkermord an den Juden
Doch ein Bild sorgt jetzt für Ärger. Die Aufnahme, die mit den Hashtags #goodlife (gutes Leben) und #dontworry (mach dir keine Sorgen) versehen ist, entstand ausgerechnet an einem Ort, der an eines der schlimmsten Verbrechen der Menschheit erinnern soll: am Holocaust-Mahnmal in Berlin.
Mit den grauen Stelen in der Bundeshauptstadt soll der Millionen Juden gedacht werden, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden.
Yolocaust: Selfie-Trend am Holocaust-Mahnmal in Berlin
Es ist bei Weitem nicht der erste pietätlose Vorfall am Holocaust-Mahnmal. Immer wieder machen Menschen Selfies in dem Stelenfeld – sie posen, sie springen, sie lachen. Mit dem Projekt Yolocaust hinterfragte Shahak Shapira diesen Hype und hinterlegte die Bilder mit Fotos aus Konzentrationslagern, um ein Umdenken anzuregen.
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#dontworry: Rechberger entschuldigt sich für Foto und Hashtags
Überall ist die Botschaft offenbar noch nicht angekommen. Nach übereinstimmenden Medienberichten hat sich RWE-Spieler Rechberger aber mittlerweile entschuldigt. Wie die Thüringer Allgemeine schreibt, sagte der Fußballer: „Die Hashtags waren unüberlegt. Mir war das überhaupt nicht bewusst. Ich will mich bei allen, die sich betroffen und angegriffen fühlen, entschuldigen.“
Daniel Rechberger auf Instagram:
Ein politisches Statement soll es auf keinen Fall gewesen sein, berichtet die TA weiter: „Ich habe in der Jugend mit Juden und Moslems zusammengespielt. Ich wusste nicht, dass das Bild so eine Welle auslöst“, sagt der Österreicher, der das Foto auf Instagram mittlerweile gelöscht hat. „Ich werde in eine rechte politische Schublade gesteckt, die ich so nicht stehenlassen kann.“ (maf)