- Haushaltstag für Thüringen vorgeschlagen
- Politik zeigt sich skeptisch
- Haushaltstag gab es schon in der DDR
Der Vorstoß des Thüringer Landesfrauenrats zur Wiedereinführung des in der DDR praktizierten Haushaltstags stößt auf Skepsis. Ein solcher arbeitsfreier, aber bezahlter Tag pro Monat sei unrealistisch, sagte der Fraktionsvorsitzende der SPD im Landtag, Matthias Hey, am Mittwoch in Erfurt. „Das reine Aufwärmen einer DDR-Tradition ist nicht praktikabel in der heutigen Zeit.“
Umfrage zum Haushaltstag in Thüringen:
Haushaltstag in Thüringen kommt wohl nicht
Auch die Fraktionschefs von Linke, Grünen und CDU halten eine pauschale Regelung für einen freien Familienarbeitstag per Gesetz für nicht möglich.
Fragen zur Finanzierung des freien Tages offen
Dem Ziel, Familie und Beruf besser vereinbaren zu können, müsste auf anderen Wegen entsprochen werden, sagten Hey sowie CDU-Fraktionschef Mike Mohring. Bei Regelungen seien die Arbeitgeber gefordert.
Für Grünen-Fraktionschef Dirk Adams fehlen Vorschläge zur Finanzierung oder dazu, wem ein solcher freier Tag zustehen soll. „Da sind eine Menge Fragen im Raum.“
Gewerkschaften und Arbeitgeber in Thüringen gefragt
Die Fraktionsvorsitzende der Linken, Susanne Hennig-Wellsow, wertete die Initiative des Landesfrauenrates positiv. Regelungen sollte aber nicht der Landtag, sondern die Tarifpartner treffen. AfD-Fraktionschef Björn Höcke plädierte für eine weitere Debatte über einen möglichen Haushaltstag. „Das finde ich eine prima Diskussion.“ Aber auch in seiner Fraktion gebe es Gegenpositionen.
Wozu der Haushaltstag genutzt werden könnte
Nach Vorstellungen des Landesfrauenrates könnte der freie Tag von Alleinerziehenden oder pflegenden Angehörigen für Behördengänge oder Arztbesuche genutzt werden. (dpa)
Dieser Text erschien zuerst Anfang Dezember 2018 auf Thüringen24.de.