Erfurt.
Der Grundstein für die erste sichtbare Moschee in Erfurt wurde gelegt. Für Suleman Malik, Sprecher der Ahmadiyya-Gemeinde in Erfurt, war die Veranstaltung sehr positiv. „Sie war ein wichtiges Zeichen für Religionsfreiheit in Deutschland“, sagt er im Interview.
60 Menschen sollen gegen den Bau protestiert haben, erzählt er dabei dem Focus. Dafür, dass in Erfurt 216.000 Menschen leben, ist das für Malik keine Mehrheit.
AfD wollte den Moscheebau in Erfurt verhindern
Doch er erwähnt auch den Widerstand der AfD gegen den Bau. „Die AfD hat in den vergangenen drei Jahren wirklich alles versucht, den Moscheebau zu verhindern“, sagt der Sprecher. Unter den AfD-Anhängern seien eben auch frühere NPD-Politiker, Thügida-Mitglieder und gewaltbereite Rechtsextreme. Und diese Menschen würden in Erfurt immer wieder den Islam schlecht reden.
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„Ich glaube aber, dass die meisten Deutschen eher Angst vor diesen rechten Gruppierungen haben als vor dem Islam“, ist sich Malik sicher. Dass sich die Skepsis vor dem Islam aber gerade im Osten so lange hält, schreibt er der wenigen Erfahrung mit fremden Kulturen in der ehemaligen DDR zu. Hinzu komme das Gefühl der sozialen Ungleichheit beispielsweise im niedrigen Lohnniveau.
Auch Suleman Malik wurde Opfer von Anfeindungen gegenüber Ausländern in Erfurt
Auch er wurde schon mehrfach Opfer von Anfeindungen gegenüber Ausländern. „Ich bin angepöbelt und sogar tätlich angegriffen worden. Einmal bin ich sogar von einem Motorradfahrer auf offener Straße bespuckt worden“, sagt er dem Focus.
Moschee in Erfurt wird in zehn Monaten eröffnet
Doch Suleman Malik hofft, dass bei der Eröffnung der Moschee in zehn Monaten nicht mehr so ein großes Polizeiaufgebot vor Ort sein muss, um vor Angriffen zu schützen. Um Vorurteile abzubauen, habe schon der erste Moscheebau in den ostdeutschen Bundesländern vor zehn Jahren in Berlin geholfen. Da ist er sich sicher. (js)