- Diskussion um neue Straßenbahn-Fahrkarte in Erfurt
- CDU schlägt Ein-Euro-Ticket für die Innenstadt vor
- Linke hält Vorschlag für unausgegoren
- Umfrage: Wie ist eure Meinung zum Ein-Euro-Ticket?
In Erfurt wird intensiv über die Einführung eines günstigen Straßenbahn-Tickets für das Zentrum diskutiert. Einen entsprechenden Antrag will die CDU-Fraktion nächste Woche in den Stadtrat einbringen* – in der Linken regt sich dagegen allerdings deutliche Kritik.
Umfrage zum Ein-Euro-Ticket in Erfurt:
Straßenbahn in Erfurt für einen Euro fahren?
Die CDU wünscht sich ein Ein-Euro-Ticket für die Erfurter Innenstadt. Im Antrag für den Stadtrat heißt es, dass die Fahrkarte „innerhalb des Bereichs zwischen den Stadtbahnhaltestellen Hauptbahnhof und Domplatz sowie den Haltestellen Augustinerkloster und Theater/ Brühler Garten“ gelten soll.
Begegnungszone soll Autos aus der Innenstadt halten
Einführen möchte die Union das günstige Ticket, wenn die sogenannte Begegnungszone in Kraft tritt – also wenn im Zentrum der Landeshauptstadt nur noch Anwohner (und mit einem kostenpflichtigen Service-Parkausweis beispielsweise Handwerker und Dienstleister) parken dürfen. Weil etwa Pendler und Touristen dann nicht mehr mit dem Auto in die Innenstadt kommen, hofft die CDU, sie mit einem Ein-Euro-Ticket zum Umstieg auf Bus und Bahn bewegen zu können.
Google Maps: Vorgeschlagenes Gebiet für das Ein-Euro-Ticket in Erfurt
Linke: Normales Ticket wird teurer
Über den Antrag der Christdemokraten zeigte sich der Fraktionsvorsitzende der Linken in Erfurt, Matthias Bärwolff, nach eigenen Angaben „verwundert“. Der Aufsichtsrat der Erfurter Verkehrsbetriebe (Evag) sei nämlich bereits zu dem Ergebnis gekommen, dass die „Innenstadt dafür einfach zu klein ist“. Zudem müsse der normale Tarif steigen, um das günstigere Kurzstrecken-Ticket gegenzufinanzieren, befürchtet Bärwolff: „Leidtragende wären dann die Menschen, die nicht im Zentrum wohnen oder dort zu tun haben.“
Park-and-Ride-Plätze in Erfurt besser nutzen
Als Alternative schlägt die Linksfraktion vor, Park-and-Ride-Plätze besser mit Bus und Straßenbahn zu verknüpfen. So könnten Touristen außerhalb der Innenstadt parken und dann bequem mit dem öffentlichen Nahverkehr ins Erfurter Zentrum fahren. „Das funktioniert in vielen europäischen Städten, zum Beispiel in Amsterdam, ganz hervorragend“, heißt es in der Linken.
Der Stadtrat soll in seiner Sitzung am 5. September über den Vorschlag der CDU zum Ein-Euro-Ticket entscheiden.
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*Update: Der Erfurter Stadtrat hat das Anliegen in einen Ausschuss verwiesen, eine Entscheidung steht also noch aus.