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Tödliche Messerattacke: Frau schleppte sich noch zu Nachbar

Tödliche Messerattacke: Frau schleppte sich noch zu Nachbar

Frau in Erfurt getötet
Eine 65 Jahre alte Frau ist in Erfurt umgebracht worden. Danach war die Polizei am Sonntagabend (07.05.2017) im Stadtteil Wiesenhügel im Einsatz. Foto: Marcus Scheidel
  • Tödlicher Messerangriff in Erfurt-Wiesenhügel
  • Staatsanwaltschaft nennt weitere Details
  • Tatverdächtiger in Haft oder Psychiatrie?

Am Tag nach dem schrecklichen Gewaltverbrechen in Erfurt-Wiesenhügel herrscht noch immer Unklarheit über die Hintergründe. Der 29-jährige Verdächtige habe bislang kein Geständnis abgelegt, sagte Oberstaatsanwalt Hannes Grünseisen am Montagmittag. Der Mann sei bis dahin allerdings auch noch nicht vernommen worden. Zu den Gründen machte der Sprecher der Erfurter Staatsanwaltschaft keine genaueren Angaben.

Gewaltverbrechen in Erfurt – Einsatz der Polizei:

Bleibt der Tatverdächtige in Haft?

Dem 29-Jährigen wird vorgeworfen, am Sonntagnachmittag in einer Plattenbausiedlung im Erfurter Südosten eine 63-jährige Frau umgebracht zu haben. Derzeit prüfen die Ermittler noch, ob sie Antrag auf Haft- oder auf Unterbringungsbefehl stellen – also ob der mutmaßliche Täter in ein Gefängnis oder eine Psychiatrie gebracht werden soll. Eine Entscheidung wird im Laufe des Montags erwartet, sie hängt davon ab, ob er als voll schuldfähig eingeschätzt wird. Die Staatsanwaltschaft steht dabei auch unter Zeitdruck: Erlässt bis Mitternacht kein Richter Haft- oder Unterbringungsbefehl, müsste der Verdächtige erst einmal wieder freigelassen werden.

Schwerverletzte schleppt sich in Nachbarwohnung

Unterdessen sind weitere Details zu der Tat selbst bekannt geworden. Demnach hatte der Mann die 63-Jährige in einem Hausflur mit einem Messer attackiert. Ein Nachbar hörte die Auseinandersetzung und öffnete die Tür, woraufhin sich die schwer verletzte Frau in dessen Wohnung schleppte. Sanitäter konnten ihr Leben aber später nicht mehr retten.

Motiv für Messerangriff in Wiesenhügel offen

Die Polizei stellte den mutmaßlichen Angreifer noch in dem Haus im Sauerdornweg. Er wurde vorläufig festgenommen. Die Beamten untersuchten im Laufe des Abends noch den blutverschmierten Tatort.

Ein mögliches Motiv für die Tat ist bisher nicht bekannt. Mit Verweis auf die laufen Ermittlungen machte Oberstaatsanwalt Grünseisen auch keine Angaben dazu, in welchem Verhältnis der Verdächtige und das Opfer standen.