- Verkauf der Erfurter Bahn steht zur Diskussion
- Linke will dagegen Unterschriften sammeln
Die Linke in Erfurt will mit Unterschriften und einer Online-Petition einen möglichen Verkauf der Erfurter Bahn verhindern. Die Einwohner sollten die Möglichkeit bekommen, „ihren Protest gegen die Privatisierung des öffentlichen Verkehrsunternehmens zu äußern“, erklärte Stadtverbandsvorsitzender Steffen Kachel am Freitag in Erfurt. Mit der Sammlung von Unterschriften wurde am Montag bei einer Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) auf dem Anger begonnen.
Petition zur Erfurter Bahn auch online
Mittlerweile kann die Petition auch online auf openpetition.de gezeichnet werden. Bis zum 31. Juli sollen hier mindestens 1500 Unterstützer gefunden werden. Die Unterschriftensammlung richtet sich an Andreas Bausewein. Der Oberbürgermeister solle davon Abstand nehmen, „erneut einen wichtigen Bestandteil öffentlicher Daseinsvorsorge zu verscherbeln“.
Verkauf der Erfurter Bahn soll Schulbau finanzieren
Die Stadt erwägt den Verkauf, um so ihr Schulbauprogramm zu finanzieren. „Für diesen kurzfristigen Effekt ein so wertvolles Unternehmen zu verkaufen, das die Stadt jährlich mit mehreren Hunderttausend Euro in ihren Aufgaben unterstützt, ist eine überholte Milchmädchenrechnung“, erklärte die Bundestagsabgeordnete Martina Renner.
Stadt will Erfurter Bahn nicht zerschlagen
Eine Stadtsprecherin sprach am Freitag von einem Denkmodell. Ein Verkauf wäre eine Option. „Es geht nicht darum, die Erfurter Bahn zu zerschlagen“, betonte sie. Das Unternehmen betreibt zwölf Thüringer Eisenbahn-Linien im Personenverkehr. Seit ihrer Gründung als Industriebahn 1912 befindet sie sich im Besitz der Stadt.