Am 1. April 2002 begann die Geschichte des Zughafens, als Clueso, der heutige Geschäftsführer der Zughafen Musik und Event GmbH, Andreas Welskop, und mit ihnen viele junge Kreative in das leerstehende ehemalige Verwaltungsgebäude des Erfurter Güterbahnhofs zogen.
Lange Zeit war der Zughafen vor allem Heimstätte von Cluesos Management und Produktion, kein öffentlicher Ort. Das blieb auch so, als sich das Haus nach und nach füllte und Firmen, Künstler, Studios und kreative Handwerker einzogen. Erst als ein Club in einer der Hallen des Zughafens eröffnete und regelmäßig Märkte und Konzerte stattfanden, kam ein größeres Publikum in den Genuss, den Charme des alten Güterbahnhofs näher zu erleben.
Aus dem Zughafen wird ein Kulturbahnhof
Darauf wollen die Macher hinter den Kulissen aufbauen. Aus dem Zughafen soll ein Kulturbahnhof werden, der zum Beispiel mit dem Club „Kalif Storch“, der Veranstaltungs-Halle 6 und dem Außengelände offen für Besucher ist. „Das ist uns wichtig, dass es nicht einfach nur Zughafen heißt, sondern Zughafen Kulturbahnhof“, erklärt Jens Kobe, der selbst seit 2008 dabei ist.
Brauerei Heimathafen eröffnet im Zughafen
Der neue Kulturbahnhof kann unter anderem mit einer hauseigenen Biermarke punkten: Braumeister Jan Schlennstedt hat sich im Zughafen eingemietet und produziert unter dem passenden Namen „Heimathafen“ sein eigenes Bier. Momentan wird in der zukünftigen Brauerei noch gebaut, eröffnen soll sie am 22. April.
Weggang von Clueso als Wende
Der Kulturbahnhof steht noch am Anfang, im Rücken haben die Akteure des Zughafens aber schon 15 Jahre Erfahrungen darin, einen vielfältigen Kreativwirtschaftsbetrieb ohne Förderung am Leben zu halten. „Als Clueso sich 2016 bewusst vom Zughafen getrennt hat, war das sicher eine Wende für viele Strukturen hier im Haus, aber die hat man gemeistert“, erinnert sich Jens Kobe. Mit viel Elan stürzen er und seine Kollegen sich jetzt auf das Projekt Kulturbahnhof.
Mietvertrag des Zughafens läuft aus
Begleitet werden die Pläne für die Zukunft des Zughafens aber auch von der Unsicherheit in einem essenziellen Punkt: Der Mietvertrag für das Gelände läuft Ende 2017 aus. Eine Verlängerung ist bisher noch nicht unter Dach und Fach. Da die Deutsche Bahn, der bisherige Vermieter, das Gelände des alten Güterbahnhofs im Rahmen der Planungen zur ICE-City verkauft, liegt die Entscheidung auch beim zukünftigen Käufer.
ICE-City als Chance
Der geplante Verkauf ist für das Zughafen-Team keine Überraschung, die ICE-City sehen sie intern aber vor allem als große Chance, so Kobe. „Wir bekommen von allen Seiten – Stadt, Land und Landesentwicklungsgesellschaft – das Gefühl vermittelt, dass sie den Zughafen gerne integrieren möchten. Es muss nur Hand und Fuß haben.“ Die Hausaufgaben sind für das Zughafen-Team deshalb klar: Pläne und Konzepte müssen ausgearbeitet und vorgelegt werden. „Wir sind bereit, alle unserer Kräfte zu investieren, damit der Zughafen Teil der ICE-City wird, aber entscheiden werden das andere.“ Wann das passiert, ist aktuell noch offen.
Zughafen feiert im April Geburtstag
Ein Termin für die Geburtstagsause steht dafür schon: Vom 21. bis 23. April lädt der Zughafen mit einem vollgepackten Programm die Erfurter zum Mitfeiern ein. Mit einem Straßenfest am 22. April öffnet der Kulturbahnhof seine heiligen Hallen und führt die Besucher durch die Räume des kreativen Netzwerks. Abends stehen dann Zughafen-Musiker wie Norman Sinn, Sophie Grobler und Chrisoph Bernewitz für eine gemeinsame Jamsession auf der Bühne.
Mehr Infos rund um den Zughafen und das Programm der Geburtstagsfeier findet ihr hier: Homepage des Zughafens.