Bevor es zur Bundesgartenschau (Buga) 2021 in Erfurt grünt und blüht, steht in der Thüringer Landeshauptstadt noch viel Arbeit an. Mit dem egapark, dem Petersberg und dem Nordpark müssen drei Flächen fit gemacht werden für das Großereignis, das zwei Millionen Besucher anziehen soll. Am Mittwoch hat Kathrin Weiß, Chefin von egapark und Buga, in Erfurt einen ersten Ausblick gegeben, was die Gäste erwartet.
Gartenschauen sind in Erfurt zu Hause – das ist der Leitsatz, den sich das Buga-Team bei der Planung der einzelnen Ausstellungen gegeben hat. Und tatsächlich haben Gartenbau und -schauen in der Stadt schon seit dem 19. Jahrhundert Tradition. „Buga in Erfurt bedeutet das Bewahren von Traditionen und das Schaffen von Neuem“, fasst Kathrin Weiß zusammen. Denn bei der Buga 2021 sollen nicht, wie bei anderen Gartenschauen üblich, Flächen komplett neu erschaffen, sondern vorhandene Substanz aufgewertet werden. Vier Jahre vor der Bundesgartenschau stehen zwar noch nicht alle Details genau fest, aber in der aktuellen Planungsphase gibt es nun zumindest das Grundkonzept für egapark, Petersberg und Nordpark. Das soll ab diesem Sommer noch verfeinert werden.
Erster Ausblick: So sollen sich Nordpark und egapark verändern
Der egapark: klassisches Gartenschau-Programm
Auch in Erfurt wird es 2021 das klassische Programm einer Bundesgartenschau geben, das sich vor allem im egapark abspielen wird. Hallenschauen – thematisch sortiert nach Jahreszeiten oder Themen – sollen von Floristen aus dem gesamten Bundesgebiet gestaltet werden. Und auch an der frischen Luft gibt es auf Beeten mit wechselnder Bepflanzung, Rosen- und anderen Blumenschauen jede Menge zu sehen.
Gut zu wissen für die Kleinen: Der Spielplatz „GärtnerReich“ im egapark soll weiter vergrößert werden. Außerdem entsteht auf der Freifläche, auf der früher die Zentralgaststätte stand, das Wüsten- und Urwaldhaus Danakil.
Beim Thema Gastronomie legen die Planer der Buga Wert auf regionale Produkte. Im egapark können Besucher im Danakil, in den bisherigen gastronomischen Angeboten und an mobilen Ständen ihren Hunger stillen.
Der Nordpark: So funktioniert Garten in der Stadt
Neben dem klassischen Programm will die Buga auch zeigen, wie Garten im urbanen Raum funktioniert – zum Beispiel in der stark wachsenden Stadt Erfurt. Im Nordpark soll es deshalb einen eigenen Bereich für Trends geben, der zeigt, wie Grünes auch auf kleinem Raum in der Stadt wachsen kann. Auch Pop-Up-Gärten, die plötzlich an neuen Stellen auftauchen sollen die Besucher hier begeistern.
Neue Trends gibt es auch bei einem ganz alten Thema: Im Nordpark soll zur Buga gezeigt werden, wie sich Friedhofskultur im Wandel der Zeit entwickelt hat und welche Möglichkeiten der Grabgestaltung es gibt.
An allen drei Ausstellungsorten der Buga entstehen neue Spiel- und Sportmöglichkeiten. Hier ist der Nordpark zum Beispiel mit einem Skatepark ganz vorn dabei. Locker soll es hier auch bei der Gastronomie zugehen: Satt werden die Besucher vor allem durch mobile Food-Trucks. Kleinkunst und Literatur auf neuen Bühnen bieten den passenden Rahmen.
Der Petersberg: Kunst des Gärtnerns
Auf dem Petersberg soll zum Beispiel das Thema Gartenkunst seinen Platz finden. Neben den verschiedenen Epochen der Gartenkultur in Thüringen sollen sich die Besucher auch über die Geschichte des Petersbergs selbst informieren können. Außerdem werden hier die Partnerstädte Erfurts und das Thema Religion präsentiert.
So viel wird investiert
Für die Durchführung der 170 Tage dauernden Buga stehen 39 Millionen Euro zur Verfügung. 61 Millionen Euro sollen von der Stadt und den Stadtwerken Erfurt vorab in dauerhafte Neuerungen an den Flächen investiert werden. Neben den drei Ausstellungsflächen der Buga erhoffen sich die Organisatoren, dass auch die historische Altstadt von Erfurt zusätzlich als Besuchermagnet wirkt.
Buga-Dialog: Infoabend für Interessierte
Zum 8. Buga-Dialog können sich Erfurter und alle anderen Interessierten noch einmal direkt an der Quelle über das Ausstellungskonzept der Bundesgartenschau informieren. Die Veranstaltung findet am Dienstag, dem 28. März 2017, um 18 Uhr im Atrium der Stadtwerke Erfurt in der Magdeburger Allee 34 statt.