Obwohl über der Multifunktionsarena in Erfurt die Sonne schien, konnte der Flieger von Borussia Dortmund nicht in Erfurt landen. Das Eröffnungsspiel gegen Rot-Weiß Erfurt fiel aus und ließ viele ratlose Fans zurück. Der Grund: Am Flughafen Erfurt-Weimar in Bindersleben herrschte dichter Nebel. Was ist dran an den Gerüchten im Internet, dass der Flughafen die Schuld trägt, weil er nicht gut genug ausgestattet sei? Thüringen24 hat nachgefragt.
Auf Twitter spotte der Wetterexperte Jörg Kachelmann: „Bus ist für den Plebs. Fliegen, auch wenn schon beim Start am Zielort fettester Nebel ohne Aussicht auf Verbesserung abhängt.“
Kachelmann: BVB hätte vom Nebel in Erfurt wissen müssen
Mit dem Bus oder dem Zug hätten die Dortmunder schon am frühen Morgen losfahren müssen, da die Anreise mit dem Bus mehr als dreieinhalb Stunden und mit der Bahn mehr als vier Stunden gedauert hätte – vorausgesetzt es gibt keinen Stau oder Probleme auf den Schienen. Hinzu kommt, dass die Dortmunder am Vortag in Bremen ein Bundesligaspiel hatten.
In der Tat war der Nebel nicht plötzlich aufgetaucht und verzog sich auch nicht so schnell. Am Abend legte Kachelmann nach und schrieb über den Kurznachrichtendienst Twitter, dass man schon am Samstag hätte wissen müssen, dass in Erfurt Nebel sein wird. Ein weiterer Twitter-Nutzer merkte an, dass der Flughafen Erfurt-Weimar nicht das beste ILS habe, also ein Instrumentenlandesystem, dass eine Landung auch bei schlechten Sichtverhältnissen möglich macht. Das stimmt aber nicht.
Flieger von Borussia Dortmund nicht gut genug ausgestattet
Für die Hauptanflugrichtung hat Erfurt die höchste Kategorie mit CAT IIIb, über die zum Beispiel auch größere Verkehrsflughäfen wie etwa Frankfurt verfügen. Allerdings braucht diese Kategorie auch der Flieger, um auf dem Airport landen zu können. Für CAT IIIb – der höchsten Stufe bei Flughäfen – darf die Sichtweite nicht unter 75 Metern auf der Landebahn betragen.
Der Flieger der Dortmunder hatte allerdings nur die Kategorie CAT II, sagt Hans-Holm Bühl, Sprecher des Flughafens Erfurt-Weimar, gegenüber Thüringen24. Dabei dürfen nicht weniger als 300 Meter Sichtweite auf der Landebahn herrschen.
Hoffte der Pilot auf besseres Wetter?
Warum die Dortmunder losgeflogen sind, obwohl am Flughafen in Erfurt-Bindersleben schlechtes Wetter herrschte, kann er nicht beantworten. Bühl vermutet, dass der Pilot auf besseres Wetter gehofft hat, als er in Dortmund abhob. Hätten die Dortmunder einen Flieger mit einer höheren CAT-Kategorie genommen, wäre es erheblich teurer geworden, sagt Flughafensprecher Bühl.
So aber kreiste ihr Flieger über Erfurt. Der Pilot startete 14 Versuche, um doch noch zu landen. Keine Chance. Als der Sprit knapp wurde, drehte der Flieger um und flog zurück in Richtung Dortmund.
Ein BVB-Sprecher teilte auf Anfrage von TH24 mit: „Wir haben bis zuletzt versucht, doch noch eine Lücke in dem leider aber doch durchgängig (zu) dichten Nebel zu erspähen; leider ohne Erfolg.“
Video: So dicht stand der Nebel am Sonntag am Flughafen in Erfurt-Bindersleben
Mehr Infos rund um Rot-Weiß Erfurt findet ihr unter dem Hashtag #RWE.