- Winter hat Thüringen im Griff
- Besonders kalt war es im Kreis Hildburghausen
- Wetterausblick für die kommenden Tage
Kälterekorde sind nicht gefallen, die Thüringer frieren trotzdem. In der Nacht zum Freitag zeigte das Thermometer fast überall zweistellige Werte – im Minusbereich. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) war Veilsdorf bei Hildburghausen der kälteste Ort: -20,4 Grad Celsius wurden hier um 7 Uhr gemessen.
Hier war es in Thüringen im kältesten:
- Veilsdorf (Kreis Hildburghausen): -20,4 Grad
- Grenzgebiet zu Hessen (bei Tann/Rhön): -18,4 Grad
- Schmalkalden: -16,4 Grad
Auch in größeren Städten war es in der Nacht eisig kalt. Eine Auswahl:
- Leinefelde: -15,4
- Meiningen: -14,3
- Erfurt: -13,6
- Mühlhausen: -13
- Gera: -12,2
- Weimar: -10,6
- Jena: -10
Facebook-User melden Minusgrade aus ganz Thüringen
Auch die Facebook-Follower von Thüringen24 blickten mit Erstaunen auf ihre Thermometer. So meldete eine Userin -21,7 Grad aus Hildburghausen. Aus Sonneberg wurden -18, aus Großrettbach -17, aus Heilbad Heiligenstadt -16 gemeldet.
Noch kälter in der Nacht zum Samstag?
In der Nacht zum Samstag könnte es mancherorts sogar noch kälter werden, kündigt Jens Oehmichen vom DWD an: „Die -20 sehen wir dann möglicherweise noch öfter.“ Unter Umständen gibt es vielleicht auch neue Minusrekorde. Bis zum Vormittag gilt eine amtliche Warnung vor strengem Frost. Danach wird es aber auf absehbare Zeit nicht wieder so kalt.
Faszinierendes Video: Seifenblasen gefrieren bei eisiger Kälte
Am Wochenende ziehen die Temperaturen etwas an. Für Sonnabend sagt der Deutsche Wetterdienst Werte bis maximal -4 Grad vorher, am Sonntag pendelt sich das Thermometer um den Gefrierpunkt ein.
Schmuddelig-winterlich nächste Woche
Der Winter bleibt Thüringen aber vorerst erhalten. Ab Samstagmittag ziehen Wolken über den Freistaat, aus denen dann auch bald Niederschlag fällt. Zwischen fünf und 15 Zentimeter Schnee können so noch hinzukommen. Während die weiße Pracht in den oberen Lagen liegen bleibt, wird die kommende Woche für das Flachland vermutlich eine eher schmuddelige Angelegenheit. Bei leichten Plusgraden fallen manchmal Flocken, manchmal Tropfen.
Wintersport in Thüringen kommt auf Touren
Wintersport-Freunde können sich über den Kälteeinbruch freuen. Laut Regionalverbund Thüringer Wald waren am Freitag sechs Skilifte in Betrieb, so in Masserberg, Oberhof, Steinach, Siegmundsburg und Altenfeld. Vielerorts lagen im Tal 20 und mehr Zentimeter Schnee, auf den Bergen gar bis zu 50 oder 70 Zentimeter. Loipen sind ebenfalls schon reichlich gespurt – allein in Oberhof auf einer Länge von etwa 90 Kilometern. Und auch außerhalb der typischen Wintersportregionen reicht der Schnee inzwischen für kleinere Ski-Events. So sollte am Freitag in Bad Lobenstein vor dem Kurmittelhaus eine Loipe gespurt werden, in der sich Besucher am Samstag mittels Lasergewehr im Biathlon probieren können.
Fotos vom Biathlon-Weltcup in Oberhof:
Warum sich Förster über den Frost freuen
Thüringens Förster freuen sich ebenfalls über die Kälte, erleichtert sie doch die Holzernte. Wenn der Boden gefroren ist, können sie besser mit ihren schweren Maschinen im Wald arbeiten. So laufe im Thüringer Wald, dem Schiefergebirge und dem Südharz der Holzeinschlag auf Hochtouren, informierte die Landesanstalt Thüringenforst. Der Winter, wenn die Bäume im Ruhezustand sind, ist Hoch-Zeit für die Holzernte.
Kälterekord in Thüringen liegt bei -30,6 Grad
Knackige Kälte ist im Januar nicht ungewöhnlich – er ist meist der kälteste Monat im Jahr. An der Messstelle in Veilsdorf haben sich die Minusgrade schon dem bisherigen Rekord vom 1. Januar 1979 (-21 Grad) dort genähert. Der bisher kälteste Januartag in Thüringen war den Aufzeichnungen zufolge aber der 22. Januar 1850. Damals wurden an der Sternwarte in Jena minus 30,6 Grad gemessen.