Der sächsische Grünen-Chef ist nach eigener Darstellung von einem Hooligan-Mob attackiert worden. Die Bundespolizei prüft die Vorwürfe.
Die Bundespolizei hat nach einem mutmaßlichen Hooligan-Angriff auf den sächsischen Grünen-Chef Jürgen Kasek Ermittlungen aufgenommen. Es werde geprüft, was am Sonntag in einem Regionalzug in Naumburg passiert sei, sagte ein Sprecher in Pirna am Montag. Kasek hatte von einer Hooligan-Attacke auf ihn berichtet. Dabei sei er von einer Plastik-Flasche am Kopf getroffen worden. Kasek engagiert sich vielfältig gegen Rechtsextremismus und Rassismus.
Der Grünen-Chef war nach eigenen Angaben zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Monika Lazar, der Leipziger Grünen-Politikerin Christin Melcher und einem weiteren Grünen-Mitglied auf dem Rückweg vom Urwahl-Forum der Grünen in Erfurt nach Leipzig. In Naumburg hätten sie umsteigen müssen in den Regionalzug. Der sei voller Hooligans des 1. FC Lokomotive Leipzig gewesen. Als diese ihn erkannt hätten, sei sofort der Tumult losgebrochen, sagte der Grünen-Chef.
Die Bundespolizisten hätten das Grünen-Quartett in Naumburg wieder aus dem Zug gewiesen. „Ich denke, sie haben Situation gar nicht komplett erfasst. „Ich glaube, es ging ihnen primär darum, die Situation aufzulösen“, sagte Kasek am Montag. Die Politiker seien dann mit einem nachfolgenden Zug nach Hause gereist und wohlbehalten angekommen.
Kasek sagte, er werde ebenso wie Lazar und Melcher Anzeige erstatten. Es gehe um Körperverletzung und Beleidigung. Die Bundespolizei erklärte, es würden jetzt die Beamten aus dem Zug zu dem Geschehen befragt.