Wenn Bühnentechniker Alex Basner inmitten seiner Kulissen zum Telefon greift, könnte es sein, dass Ritchie – Schlagzeuger der „Toten Hosen“ – in der Leitung ist, um Termine mit dem Arnstädter Kollegen abzustimmen. Eine dieser außergewöhnlichen Muggen steht kurz bevor: Am Samstag kommt Ritchie mit seiner Band „Cryssis“ zum Band-Event nach Arnstadt. Unsere Autorin Jana Scheiding traf sich mit dem 29-jährigen Rock-und Punkmusiker, um zu erfahren, weshalb es seinen Freund Ritchie in die Puppenstadt zieht.
Auf eurem Kussfoto seht ihr euch fast ein bisschen ähnlich, du und Ritchie.
Findest du? Vielleicht liegt das daran, dass wir musikalisch gleich ticken oder dass ich ihn einfach als Menschen mag. Er ist ein cooler Typ und obwohl er erfolgreich ist, fährt er nicht mit dem dicken Auto vor oder protzt mit der Rolex. Er lebt das nicht, es würde nicht zu ihm passen.
Punkmusiker und Rolex? Das ist ja wie Feuer und Wasser! Wann und wo habt ihr euch kennengelernt?
Das war 2011 zu einem geheimen Konzert in der Erfurter Engelsburg. Ritchie war mit seiner Band auf Tour und ich hatte eine Einladung zur After-Show-Party. Der erste Kontakt kam über seine Frau Mary zustande. Sie koordiniert seine Termine und begleitet ihn manchmal auf seine Konzerte. Das Gespräch war dann ganz locker, wir hatten viel Spaß an dem Abend.
Ritchie war schon einige Male in Arnstadt. Was zieht ihn immer wieder hierher?
Er mag Arnstadt, weil die Stadt ruhig und friedvoll ist und die Menschen freundlich sind. Außerdem liebt er ein hiesiges chinesisches Restaurant und dessen großartige Mittagsmenüs. Und dann ist da noch die Musik. Das ist immer was ganz Großes. Am Anfang bin ich ziemlich aufgeregt. Obwohl er seit Jahren in Deutschland lebt, spricht er am liebsten Englisch und um die ersten Minuten zu überbrücken, frage ich ihn meistens übers Wetter aus.
Macht ihr am Wochenende die Stadt unsicher?
Das hätte ich mir gewünscht, aber Ritchie hat leider keine Zeit. Gleich nach dem Konzert am Samstag rauscht er wieder ab, um am Sonntag das neue Album mit den „Hosen“ aufzunehmen.
Samstag also erst einmal „Cryssis“. Was gibt’s denn da auf die Ohren?
Guten melodischen Punkrock aus England. Und das im Gewölbekeller des Prinzenhofs neben der Liebfrauenkirche – das wird eine geile Party.
Zur Sache:
Vom Ritchie, Schlagzeuger der „Toten Hosen“, heißt eigentlich Stephen George Ritchie. Er ist diplomierter Wirtschaftswissenschaftler, hat sich aber schon frühzeitig für die Musik entschieden. 1991 begegnete er Campino, Frontsänger der „Hosen“, der ihm beim Soundcheck beobachtet hatte. Ritchie gehörte damals zur Vorband der „Toten Hosen“. Mit Frau und Sohn lebt der Schlagzeuger in Düsseldorf.
Alex Basner ist Bühnentechniker an mehreren Thüringer Theatern und Mitglied zweier Bands, „Eule Müller“ und „Wilde Zeiten“. Die Arnstädter Band „Eule Müller“ schafft es, rockig, poppig und punkig den Alltag in wunderbar eingängige Melodien zu packen. Demnächst erscheint das zweite professionelle Video auf Youtube, das mit mehr als 80 Komparsen in Erfurt und Arnstadt gedreht wurde. Mehr: www.eulemueller.de
Mit der Mainzer Band „Wilde Zeiten“ macht Basner Punk- und Partyrock, der manchmal auch ein wenig unverschämt daherkommt. Mehr: www.wildezeiten.com
Termine:
- 5. November, 20 Uhr, Band-Event mit „Cryssis“ und als Support „The Backyard Band“, Münzkeller Liebfrauenkirche, Arnstadt.
- 26. November „Eule Müller“ zum Bach-Advent, Innenstadt von Arnstadt.
- 3. Dezember, 19.30 Uhr, 200. Konzert von „Eule Müller“, Theater im Schlossgarten Arnstadt.
- 9. Dezember, 20 Uhr, „Eule Müller“ als Support für „Schmutzki“, Museumskeller Erfurt.
Tickets: vorverkauf@bandevent.de