Was für eine schöne Geschichte: Zwei Fair-Play-Botschafterinnen der Deutschen Soccer Liga, Charlotte Beutler (16) mit Erfurter Wurzeln und Luisa Kirsch (17) aus Gotha, waren eingeladen zur „Street Football World“ in Lyon. Das Turnier im Straßenfußball, immer parallel alle zwei Jahre zur EM oder WM, lockte vom 1. bis 7. Juli in den französischen Süden. „Das war für uns das Mega-Event in diesem Jahr, mit Lyon-Sightseeing, viel Fußball, an verschiedenen Orten und sogar in einem Stadion“, überschlagen sich die beiden beim Erzählen.
Kennenlernspiele vorweg, coole Songs und viel Abenteuer rund um das runde Leder. Noch weit vor dem Anstoß haben die Schüler aus aller Welt, zwischen 14 und 17 Jahren, ihre Kultur vorgestellt. Die ersten drei Tage waren nur Party mit Feuerwerk, Jets, die die französische Flagge in den Himmel malten und sogar Fallschirmfliegern. „Und einem Freestyle-Workshop mit den vier besten Ballkünstlern der Welt“, schwärmt Charlotte.
„Fußball war unsere Sprache“
Bei diesem Turnier spielte nicht Land gegen Land, sondern wurden die Teilnehmer gemixt. Immer ein Junge und ein Mädchen aus einer Nationen waren mit zwei weiteren Ländern in einem Team. „Meine Mitspieler kamen aus Kolumbien, Indonesien und Brasilien“, sagte Charlotte. Und Luisa erzählt, dass sie mit Kickern aus Polen und Sambia gemeinsam zockte. Daraus entstanden Teams, die vorher noch nie zusammen gespielt haben. Charlotte: „Bei uns war das sehr, sehr spannend, denn die Sprachen mischten sich aus Portugiesisch, Spanisch und Deutsch. Und Englisch. „Also haben wir Fußball gesprochen, das war unsere eigentliche Sprache“.
Zwei Tage Turnier, vier bis fünf Spiele pro Tag. Während Luisa durch eine Verletzung aus dem Rennen genommen wurde – ein Stollenschuh hatte sie ungünstig auf den Fuß getroffen – kehrte Charlotte mit ihrem Team „Ja, Si, Yes“ mit drei Spielen mehr auf dem Weg ins Finale als echter Champion zurück. „Zu Hause bin ich gar nicht so der Fußball-Freak“, erklärt sie fast ein wenig schüchtern. „Aber es war einfach nur beeindruckend für uns“. Die Mannschaft sei zusammengewachsen während des Tournaments, jeder habe schnell verstanden, welche Fähigkeiten der andere besitzt. „Am Ende war es uns egal, ob wir treffen oder nicht, wir waren einen tolle Truppe bis zum Finale“, lässt sie Zufriedenheit durchblicken. „Ich war aufgeregt, vor diesem letzten Penalty, denn ich musste treffen. Es war der siebte Elfmeter und er ging rein, der Druck war weg und die Freude riesig“, erinnert sich Charlotte an diese für sie großartige Woche, in der sie mit ihrem Team das gesamte Turnier gewonnen hat.
Zur Sache
Die Team waren gemischt, auch in den Nationen, die Jugendlichen zwischen 14 bis 17 Jahre alt. Zwölf Minuten dauerte eine Spiel. 20 Minuten vor dem Spiel trafen sich alle, um die festen und freien Regeln zu besprechen. Sechs Spieler standen auf dem Feld. Zu den freien Regeln zählte zum Beispiel: keine Eckbälle, kein Einwurf, Tore von überall direkt schießen zu dürfen, oder eben nicht. Oder dass nur die Mädchen die Tore schießen durften. Sie wurden von allen gemeinsam festgelegt.
Fazit von Luisa und Charlotte
Luisa: „Fußball zu spielen, das war mich das Größte, und einfach dort sein zu dürfen.“
Charlotte: „Mein persönliches Highlight war der erste Abend, nachdem wir das Lied des Festivals gehört haben. Man hat gemerkt, wie unterschiedlich die Menschen sind, aber wie schnell sie zusammen finden. Alle haben sich auf die kommende Tage gefreut.“