Der „Goldene Spatz“ für den besten Kinderfilm geht in diesem Jahr an den Beitrag „König Laurin“. Die deutsche Kino- und Fernsehproduktion über die Sage des Südtiroler Zwergenkönigs erhielt in dieser Kategorie die meisten Stimmen der Kinderjury des 24. Kindermedienfestivals. Der Film (Buch und Regie Matthias Lang) sei spannend, interessant, humorvoll und gefalle durch schöne Landschaften am Originalschauplatz, urteilten die 24 Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 13 Jahren am Freitag. Laurin-Darsteller Volker Zack Michalowski ehrten sie als besten Darsteller. Regisseur Lang erhielt zudem den Sonderpreis der Thüringer Staatskanzlei.
Um die Gunst des jungen Publikums wetteiferten 34 Beiträge, darunter vier Filmpremieren. Die begehrten Trophäen wurden in insgesamt fünf Kategorien vergeben. Der „Goldene Spatz“ in der Kategorie Unterhaltung ging an „Woozle Goozle: Berlin“. Bei Information/Dokumentation vergaben die jungen Juroren aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, dem Fürstentum Liechtenstein und der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens den „Goldenen Spatzen“ an „Not Without Us – Nicht ohne uns“. Bei den Minis setzte sich „Tadaaa!: Klopapier“ durch, bei den Kurzfilmen „Shaun das Schaf – Die Lamas des Farmers“.
Knappe Entscheidungen
Einige Entscheidungen gingen äußerst knapp aus. Sie geben nach Expertenansicht den Filmemachern wertvollen Hinweise, was Kinder sehen wollen. Der Sonderpreis des MDR Rundfunkrates für das beste Drehbuch ging an den Regisseur und Autor Chris Raiber für den österreichischen Kurzspielfilm „Nelly“.
Die Beiträge hätten alle Facetten menschlichen Lebens abgebildet: Lustiges, Trauriges und Nachdenkliches, sagte Festivalleiterin Margret Albers, die nach 20 Jahren die Leitung abgibt. „Die Diskussionen zwischen den jungen Zuschauern mit den Machern hat aber vor allem deutlich gemacht: Sie wollen die Welt verändern.“ 17 000 Zuschauer, darunter viele Schulklassen, kamen zu den Vorführungen, Workshops und Gesprächen mit Regisseuren, Schauspielern, Autoren und Produzenten.
Das Festival wird alljährlich in Gera und Erfurt ausgetragen. Qualität und Quantität seien Jahr für Jahr gestiegen, zog Albers Bilanz. Stand Mitte der 90er Jahre die Frage, ob der Wettbewerb fortgesetzt werden solle, so sei es heute schwer, in die engere Auswahl zu kommen. „Etliche der Beiträge, die Ende der 90er Jahre eingereicht wurden, hätten heute keine Chance.“