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Erfurt: Prekäre Lage! Erzieherin spricht ganz offen – „Deutlich überlastet“

Kita-Alarm in Erfurt und Thüringen: Überlastete Erzieher, kranke Fachkräfte und Kinder, die auf der Strecke bleiben – ver.di schlägt Alarm.

Erfurt
Die Situation in den Erfurter Kitas ist besorgniserregend. (Symbolbild) Foto: IMAGO/Panthermedia

Es ist ein Alarmsignal, das die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Ver.di) in ihrer aktuellen Pressemitteilung sendet: Die Personalschlüssel in Thüringer Kitas sind alles andere als kindgerecht.

Der Krankheitsstand unter den Fachkräften ist besorgniserregend und die Anforderungen an die Erzieher steigen. Der Druck, der auf den Schultern der Fachkräfte lastet, ist immens, wie eine Erfurter Erzieherin berichtet.

Erfurter: Verbesserungen reichen nicht aus

„An frühkindliche Bildung ist nicht mehr zu denken“, warnt Katharina Raschdorf. Sie ist Branchenkoordinatorin bei Ver.di für den Sozial- und Erziehungsdienst in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Grund dafür ist die dramatische Personalsituation in den Kitas. Denn die Anforderungen an Erzieher steigen stetig. So haben diese mit Kindern zu tun, die Auffälligkeiten und Defizite aufweisen und nicht altersgerecht entwickelt sind. Diese Kinder bräuchten zusätzliche Unterstützung, welche aufgrund der aktuellen Situation nur schwer realisierbar sei.

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Auch der Krankenstand des pädagogischen Personals ist alles andere als niedrig. Eine Erzieherin aus Erfurt berichtet: „Aufgrund der prekären Personalsituation in den letzten Wochen war ich fast täglich über lange Zeiträume mit bis zu 20 Kindern zwischen 4 und 6 Jahren allein.“ Trotz angekündigter Verbesserungen bleibt die Lage in vielen Einrichtungen kritisch.

Erfurt: Kinder im Mittelpunkt?

Zwar wird der verbesserte Personalschlüssel in Thüringen längst umgesetzt, doch Ver.di sieht noch lange keinen Grund zur Entwarnung. Denn die Realität zeigt, dass die Anpassungen nicht ausreichen, um die Herausforderungen zu meistern. Besonders bitter: Die angekündigten Kürzungen im Thüringer Haushalt treffen ausgerechnet die praxisintegrierte Ausbildung (PiA).


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Ver.di fordert klare und umfassende Maßnahmen: Ein kindgerechter Personalschlüssel im Krippenbereich und im Kindergarten sowie eine deutliche Erhöhung finanzieller Mittel in der frühkindlichen Bildung. Dabei seien die sinkenden Kinderzahlen eine Chance, Gruppen zu verkleinern und die Qualität der Betreuung zu steigern, statt Einrichtungen zu schließen.