In Thüringen entscheiden die Wähler heute über die künftigen Machtverhältnisse in den Landtagen. Die Wahllokale haben am Morgen um 8 Uhr geöffnet. Die Wahl läuft.
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Im Fokus steht vor allem die Frage, wie gut die AfD abschneidet, die erstmals bei einer Landtagswahl stärkste Kraft werden könnte.
Thüringen hat die Wahl
Rund 1,66 Millionen Thüringer dürfen dabei über die Zusammensetzung des Parlaments in den kommenden fünf Jahren entscheiden. Gut 79.000 von ihnen können erstmals bei einer Landtagswahl abstimmen. Die Wahllokale sind bis 18 Uhr geöffnet. Dann werden auch die ersten Prognosen veröffentlicht.
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427 Kandidaten, darunter 130 Frauen, bewerben sich. Im Landtag sind 88 Sitze zu vergeben, je 44 Direkt- und Listenmandate. Durch Überhang- und Ausgleichsmandate kann die Zahl steigen.
15 Parteien stehen auf dem Wahlzettel. Darunter sind solche, die bereits im Landtag vertreten sind: die Linke, AfD, CDU, SPD, Grüne und FDP. Erstmals steht aber etwa auch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zur Wahl.
Thüringer Regierung wohl chancenlos
In Erfurt regiert derzeit eine rot-rot-grüne Minderheitsregierung unter dem Linken-Ministerpräsidenten Bodo Ramelow. Dieses Bündnis hat laut Umfragen aber kaum Chancen auf eine Fortführung. Insgesamt könnte es Umfragen zufolge nach der Wahl schwierig werden, Mehrheiten zu finden. Die AfD lag in einer am Freitag veröffentlichten Forsa-Erhebung bei 30 Prozent und könnte stärkste Kraft im neuen Parlament werden.
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Eine Zusammenarbeit mit der vom Verfassungsschutz in Thüringen als gesichert rechtsextremistisch eingestuften AfD lehnen andere große Parteien ab. Die CDU lag in der Forsa-Umfrage bei 22 Prozent, das BSW bei 17 Prozent. Die Linke kam auf 14 Prozent, die SPD auf sieben Prozent. Grüne und FDP lagen unter der Fünf-Prozent-Marke und würden damit den Einzug in den Landtag verpassen.
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