Zur Thüringen-Wahl wird ein neuer Landtag im Freistaat gewählt. Laut den Umfragen steht die AfD dabei weit vorne und könnte sich womöglich ein starkes Ergebnis erzielen. Das könnte sich auch schon in den Wahlprognosen im Laufe des Wahlsonntags widerspiegeln.

Doch nach 18 Uhr herrscht in Thüringen dann das große Rätselraten: Haben sich die Prozente verschoben?

Vorwurf der Manipulation bei Thüringen-Wahl?

Die ersten Prognosen zur Thüringen-Wahl zeigen, wie die Bewohner des Freistaats abgestimmt haben. Doch ein Punkt fällt immer wieder auf: Die Zahlen bei manchen Parteien schwanken und können dann sogar wieder um ein paar Prozentpunkte fallen. Daraus entsteht schnell der Vorwurf, dass die Ergebnisse manipuliert seien.

Doch mit Beeinflussung durch den Staat oder höhere Kräfte hat das nichts zu tun. Grund dafür sind die Ergebnisse aus den Großstädten. In den ersten Zwischenergebnissen zur Thüringen-Wahl kommen die Zahlen nämlich zunächst nur aus den kleinsten Gemeinden mit nur wenigen Wahllokalen. „Die Stimmauszählung ist in der Regel in den Kleinstimmenbezirken und Kleingemeinden schneller vollzogen“, erklärt Knut Demmler, stellvertretender Wahlleiter in Thüringen, unserer Redaktion.

Städtische Ergebnisse weichen ab

Auf Basis der einzelnen Ergebnisse entwickelt sich dann wie bei einem Puzzle das Gesamtbild zur Wahl. „Wir fangen zeitig an, schon aus diesen Auszählungen ein Thüringer Ergebnis zu bilden.“ Da die Stimmauswertung in den Städten mehr Zeit benötigt, fließen sie erst mit kleiner Verzögerung ein. Noch obendrauf kommen laut Demmler die Briefwahl-Ergebnisse, die im Laufe des Abends mit einfließen.

Bei den kleinen Gemeinden werden auch hohe AfD-Ergebnisse sein. Die Großstadtergebnisse weichen nämlich meist sehr deutlich von den Ergebnissen kleinerer Orte ab, besonders bei Grünen und AfD. Das Ergebnis: Parteien wie die AfD könnten zur Thüringen-Wahl dann propagieren, dass sie vorher mehr Stimmen hatten.

Mehr News:

Bereits zur Europawahl wetterten einige AfD-nahe Nutzer in sozialen Medien über angebliche Wahlmanipulation. „Gravierende Unregelmäßigkeiten und Wahlbetrug zum Nachteil der AfD“ lautete der Vorwurf, noch bevor die Stimmzettel der Europawahl ausgezählt worden sind.