Die Thüringen-Wahl gilt als Härtetest auf Bundesebene. Den Ampel-Parteien droht, Stand der Umfragen vom 16. August, ein absolutes Debakel. Mehrere Politiker der CDU fordern beim Eintreten eines solchen Szenarios Neuwahlen. Dass die CDU mit derart breiter Brust agiert ist nicht verwunderlich, denn Spitzenkandidat Voigt hat beste Aussichten auf das Amt des Ministerpräsidenten. Unterdessen merkt man den Grünen ihre Panik an.
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Jene Panik rührt daher, dass die Grünen bei der Thüringen-Wahl aus dem Parlament fliegen könnten. Umfragen sehen das aktuelle Regierungsmitglied lediglich bei durchschnittlich 2,8 Prozent. Dies würde nicht nur 2,4 Prozent weniger Stimmen als bei der Wahl 2019 bedeuten, sondern auch das Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde. Wenige Tage vor der Wahl geht man daher in die Offensive und teilt jetzt gegen den MDR aus.
TV-Duell vor Thüringen-Wahl frustriert Grüne
Anlass ist die MDR-Talkshow „Fakt ist! Extra“ zur Thüringen-Wahl, bei welcher sich am Donnerstagabend (15. August) die Spitzenkandidaten der im Landtag vertretenden Parteien, und zudem noch Katja Wolf vom BSW, gegenüberstehen. Im Nachgang an die Show findet Bernhard Stengele, aktueller Umweltminister von Thüringen und männlicher Part im Spitzenkandidaten-Duo der Grünen, auf X deutliche Worte. Stengele, der selbst in der Talkshow dabei war, kritisiert die Themensetzung des Fernsehsenders.
„Ich finde es wirklich falsch und bedauerlich, dass Klimakrise, Umweltschutz, Naturschutz keine Themen waren heute Abend. Das ist falsch, auch vom MDR falsch“, teilte er in einer Videobotschaft mit.
Tatsächlich stand das Kernanliegen der Grünen an diesem Abend nicht im Fokus. Die Priorisierung des Senders ist auch damit zu begründen, dass die Themen Zuwanderung, Bildung und Wirtshaft die Top drei Komplexe vor der Thüringen-Wahl darstellen. Doch Stengele hat nicht nur den Sender auf dem Kieker, sondern auch seine direkten Kontrahenten.
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„Dann hat der Herr Höcke sich wieder so einen Auftritt gegeben, wo man weiß, jetzt will er wieder nur so zwei, drei Video-Clips rausschneiden“, heißt es mit Blick auf die angeblichen Worthülsen des AfD-Kandidaten. „Dass die Sahra Wagenknecht uns zwingt ihre krude Sicht auf den Ukraine-Krieg anzunehmen, wenn wir hier im Land gestalten wollen, das ist natürlich ein schweres Verhängnis“, kritisiert er die BSW-Gründerin. Letztere Spitze bezieht sich unter anderem auf Wagenknechts Ankündigung, nur mit Parteien zu koalieren, die die Stationierung von US-Langstreckenwaffen in Deutschland ablehnen.