In Thüringen stehen die Sommerferien bevor: Sechs Wochen, in denen Schüler nicht die Schulbank drücken müssen und so richtig viel Zeit haben – auch in Erfurt.
Viele Jugendliche nutzen diese Zeit für einen Ferienjob, um das Taschengeld aufzubessern und erste Erfahrungen in der Arbeitswelt zu sammeln. Doch jetzt schlägt Gewerkschaft in Erfurt deshalb Alarm. Sie haben eine schlimme Befürchtung …
Erfurt: Ferienjobs sind gefragt wie eh und je
Die meisten von uns können sich noch gut dran erinnern, wie es in den Sommerferien war. Sechs Wochen Freizeit, in denen kaum Verpflichtungen auf einen warten. Zwar geht es für viele in den Urlaub und man nutzt die Zeit, um Ausflüge zu machen oder sich mit Freunden zu treffen. Doch ganze sechs Wochen damit zu füllen, ist schwer. Da kann einem schon mal langweilig werden, besonders, wenn das Taschengeld zur Neige geht. Deshalb entscheiden sich viele dazu, in ihrer freien Zeit einen Ferienjob anzunehmen. In Erfurt gibt es etwa 420 Gastro-Betriebe, die davon profitieren. Gerade in der Urlaubszeit und in der Sommer-Saison ist ihnen jede helfende Hand willkommen.
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In den rund 3.500 Betrieben im Rest des Freistaats sieht es ähnlich aus. „Egal, ob im Hotel beim Frühstücksservice, im Biergarten oder abends im Restaurant: Arbeit gibt es für Jugendliche, die sich ein paar Euro dazuverdienen wollen, genug“, erklärt Jens Löbel, der Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Thüringen. Doch dabei gibt es ein Problem, dass die NGG aufhorchen lässt.
Gewerkschaft schlägt Alarm
Die Gastro-Gewerkschaft warnt vor unfairen Bedingungen, wenn Ferienjobber wie das „B- oder C-Team“ behandelt werden. „Eigentlich sollte es ein Gebot der Fairness sein, für gleiche Arbeit auch den gleichen Lohn zu zahlen. Doch viele Jugendliche laufen Gefahr, als billige Arbeitskräfte ausgenutzt zu werden“, so der NGG-Boss. Der Grund: Ein Konstruktionsfehler beim Mindestlohn. Denn der gilt erst bei Volljährigkeit. „Das bedeutet: Wer jünger als 18 Jahre ist, darf auch weniger als den Mindestlohn verdienen“, stellt Löbel klar. Daher appelliert die NGG an die Bundesregierung, hier „dringend nachzubessern“.
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Schließlich ist der Ferienjob für viele Jugendliche der erste Schritt in die Selbstständigkeit und oft entscheidend für die spätere Berufswahl. Wer also potenziellen Nachwuchs „billig verprellt“, tue sich keinen Gefallen, meint Löbel. Gerade im Hinblick auf den massiven Fachkräftemangel, der dem Gastro-Bewerbe übel mitspielt.
Die NGG schlägt vor, dass sich Betriebe bei dem Gehalt für Ferienjobs an dem Start-Lohn für Quereinsteiger orientieren sollten. Dieser „liegt in der Gastro-Branche aktuell bei 13,71 Euro pro Stunde. Wer den verdient, wird fair bezahlt“, so Löbel.