Heiko Gräfe ist in Erfurt mindestens eine genauso große Institution wie der „Presseklub“, den er betreibt. Wobei „betreiben“ dabei noch untertrieben ist. „Ich bin Gastronom durch und durch – auch wenn das jetzt vielleicht ein bisschen überheblich klingt“, erzählt er im Interview mit Thüringen24 und muss dabei selbst ein bisschen lachen.
Trotz alledem hat Heiko eine Nachricht im Gepäck, die viele Nachteulen Erfurts wohl traurig stimmen wird. Worum es dabei genau geht, liest du hier bei uns.
Erfurter Club-Betreiber sucht Nachfolger
Seit fast 23 Jahren hat Heiko den Presseklub im Dalbersweg nun unter seinen Fittichen – und natürlich in dieser Zeit auch etliche Storys erlebt, Partys veranstaltet und auch schon den ein oder anderen Star auf der Tanzfläche gehabt. Kaum ein anderer Club in Erfurt bietet wohl so viele unterschiedliche Veranstaltungen an, wie der Presseklub. Egal ob Salsa-Night, Blaulichtparty, JB-Session, 80/90er Party, House, Ladies Night, Firmenfeier, Abende mit Live-Bands… das bunte Portfolio zieht die Nachteulen der Domstadt magisch an. Doch nicht nur die, sondern auch alle, die Salsa lernen wollen, finden sich regelmäßig in den Räumlichkeiten ein, um zu üben und zu feiern.
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„Ich arbeite hier immer gerne und ich hab hier immer gerne gearbeitet“, erzählt Heiko im Thüringen24-Interview. „Selbst wenn ich schlechte Laune hatte… sobald die ersten Gäste kamen, gingen meine Mundwinkel automatisch nach oben – und das nicht, weil ich das gespielt habe“, plaudert der Presseklub-Inhaber weiter. Trotzdem ist der 56-Jährige nun auf der Suche nach einem Nachfolger, denn für ihn sei langsam Schluss. „Ich will nicht mit Rollator hinterm Tresen stehen“, erklärt er. Außerdem liegt sein Fokus mittlerweile eher auf dem Familienleben. Der 56-Jährige hat geheiratet. Seine Frau brachte drei Kinder mit in die Ehe. „Eine Familie mit drei Kindern und ein Club… das ist schon stressig“, führt Heiko seine Beweggründe für die Entscheidung weiter aus.
Erfurter Club-Betreiber: „Geb‘ das mit ein bisschen Bauchweh ab“
„Ich geb‘ das ja auch mit ein bisschen Bauchweh ab“, erzählt der 56-Jährige weiter. Verständlich… 23 Jahre lang hat Heiko viel Schweiß und Herzblut in den Presseklub gesteckt. Kein Wunder also, dass er den Erfurter Club, plump gesagt, nicht an irgendjemanden abtreten will. Natürlich hat Heiko auch eine Wunsch-Vorstellung, wie der Presseklub weiterbetrieben wird und was er sich von seinem potenziellen Nachfolger wünscht: „Am besten jemand, der eine neue Vision hat und neuen Wind ins bestehende Ambiente bringt“ – und so die Geschichte der Erfurter Institution mit frischer Feder weiterschreibt.
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Doch keine Sorge, die Erfurter stehen nicht plötzlich vor verschlossenen Türen. Eine endgültige Deadline gibt es für Heiko nicht. Solange kein Nachfolger gefunden ist, hält er den Presseklub weiterhin am Laufen.
Eine große Abschiedsparty plant er übrigens nicht. „Ich schleich mich einfach raus“, sagt der 56-Jährige mit einem Lächeln auf den Lippen. Was er machen will, wenn die Zeit für ihn im Presseklub abgelaufen ist, weiß er auch schon: „Erstmal so zwei bis drei Monate gar nichts… und dann suche ich mir was anderes – aber nicht in der Gastro“.